Podio: Eine große Theaterfamilie
Ehrenamtler gibt es auch im kulturellen Bereich. Das Podio wünscht sich Zuwachs.
Krefeld. Die eine hat‘s aus der Zeitung, der andere ist von der Chefin angesprochen worden: Zu einem Ehrenamt kommt man auf ganz verschiedenen Wegen. Bei Margarete Brass und Jürgen Vogels ist es ein Engagement mit kulturellem Schwerpunkt. Sie sind ehrenamtlich in Krefelds Wohnzimmertheater Podio tätig.
Viele verschiedene Aufgaben haben dort die etwa 15 ehrenamtlichen Mitarbeiter übernommen — Dinge, ohne die so ein Verein gar nicht funktionieren kann. „Niedere Hausfrauentätigkeiten gehören dazu“, sagt Jürgen Vogels amüsiert. „Ich spüle gerne“.
Außerdem wollen die Gäste eingelassen und mit Sekt versorgt werden. Margarete Brass kümmert sich darum, sie ist schon seit mehr als fünf Jahren im Team. „Mir macht das viel Spaß“, sagt sie. „Und es ist ein guter Ausgleich zu meinem Alltag.“ Brass ist Heilpraktikerin, hat viel mit Kranken zu tun. Da freut sie sich auf den humorvollen Ausgleich: „Da kann ich richtig lachen, bevor ich abends nach Hause gehe.“ Stolz trägt sie ihr T-Shirt mit der Aufschrift: „So ein Theater“.
Auch Jürgen Vogels schätzt die Gemeinschaft in der Gruppe Theaterinteressierter. Er mag besonders das politische Kabarett. Vogels ist seit einem guten Jahr dabei und kann sich über das Programm des Hausherrn Rüdiger Höfken auch beim fünften Mal noch amüsieren. Wie Höfken arbeitet Vogels in einer Bank und steht sogar manchmal auf der Bühne. „Als Statist“, erzählt er. „Da erkennt mich keiner. Ohne Maske hätte ich zu viel Angst.“ Also gibt er manchmal den Sensenmann. Und genießt die Theaterluft.
Für ihren Einsatz werden die Ehrenamtlichen im Winter zum Gänsebraten oder im Sommer in den Biergarten eingeladen. Damit bedanken sich Rüdiger Höfken und seine Frau Betty Ixkes für die Mitarbeit. Das Podio ist als gemeinnütziger Verein organisiert: „Ohne unsere Helfer könnten wir den Betrieb nicht aufrechterhalten“, sagt Höfken. „Eigentlich sind wir alle eine große Familie.“ Mit Wunsch nach Zuwachs.