Corona-Lage Krefeld hebt Maskenpflicht im Zentrum auf
Krefeld · Die Maskenpflicht in Krefelds Innenstadt wird aufgehoben. Und es gibt es einen neuen Impf-Fahrplan für die Stadt bis Mitte April – die Corona-Lage im Überblick.
Die Stadt wird die am Sonntag auslaufende Maskenpflicht zwischen den Wällen nicht verlängern. Das teilte Oberbürgermeister Frank Meyer nach einer Sitzung des Corona-Krisenstabes am Freitagmittag mit. Er wolle das auf keinen Fall als falsches Signal der Entwarnung verstanden wissen, zumal die Infektionszahlen in Krefeld „weiterhin viel zu hoch“ seien. Die Sieben-Tage-Inzidenz etwa stieg am Freitag auf 159 an. Und allein in dieser Woche starben 13 infizierte Krefelder. Meyer: „Das ist fast ein Fünftel aller Verstorbenen seit März“. Doch da die Geschäfte im verlängerten Lockdown blieben, bewege sich auch die Fußgängerfrequenz weiter auf sehr niedrigem Niveau, womit die rechtliche Grundlage für die Maskenpflicht entfalle. Meyer stellte aber klar: „Sobald der Lockdown endet, werden wir die Maskenpflicht im Zentrum wieder einführen.“
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Impfen: Auch in Krefeld kann weiterhin nur im Schneckentempo geimpft werden. Laut der zuständigen Kassemnärztlichen Vereinigung werden bis einschließlich Sonntag 739 Menschen die erste Impfung erhalten haben (seit 27. Dezember). Damit haben die (impfbereiten) Bewohner in neun von 30 Altenheimen die erste Dosis erhalten. Gesundheitsdezernentin Sabine Lauxen sagte, dass Krefeld weiterhin nicht mehr als 180 Biontech-Impfdosen vom Land erhalte und dass es bei dieser Marge wohl bis Mitte Februar bleiben werde. Die Organisation der Impfungen in den Heimen klappe dafür sehr gut. OB Frank Meyer wollte über die geringe Menge an Impfstoff nicht schimpfen („Die Vorlage, da draufzuhauen, nutze ich nicht. Ich vertraue darauf, dass Bund, Land und EU alles in ihren Kräften stehende tun“). Ihn erschrecke etwas anderes: „Die nicht sehr hohe Impfbereitschaft auch in unseren Heimen.“ Dabei sei Skepsis gegenüber der Covid-Impfung absolut nicht angebracht, so der OB.
Impf-Fahrplan: Ab dem 18. Januar sollen die bislang einmal geimpften Altenheimbewohner ihre zweite Dosis bekommen. Am gleichen Tag können die Krankenhäuser in Eigenregie ihr medizinisches Personal impfen. Ebenfalls ab 18. Januar gehen die Info-Briefe an alle Bürger ab 80 Jahre raus, in Krefeld sind das circa 16 000. Darin enthalten sind auch schon die erforderlichen Unterlagen wie der Aufklärungsbogen. In der Folge können die Senioren dann über die Ärzte-Telefonhotline 116 117 einen Termin im Impfzentrum am Sprödentalplatz vereinbaren. Das wird demnach Mitte Februar richtig öffnen. Die Stadt will für die Menschen, die nicht mehr mobil sind und auch keine Hilfe in Anspruch nehmen können, einen Fahrservice anbieten. Lauxen: „Bis Mitte April sollen dann alle über 80-jährigen zweimal geimpft sein.“
Kitas/Schulen: Stadtdirektor Markus Schön apellierte dringend an alle Eltern, ihre Kinder nicht in die Kita oder in die Notbetreuung für die Klassen 1 bis 6 an den Schulen zu schicken – „wenn das irgendwie möglich ist“. Er ist allerdings skeptisch. Denn schon jetzt zeigten die Vorab-Anmeldungen, dass ab Montag etliche Kinder in die Schulen kommen wollen – obwohl dort kein Unterricht stattfindet. An manchem Standort seien es schon mit Stand Freitag 30 Prozent. In der Tat steht es allen Eltern frei, ihr Kind in die Notbetreuung an Schulen zu geben, das hat das Land so vorgesehen. Auf jeden Fall gilt in allen Gruppen mit bis zu 15 Kindern eine ständige Maskenpficht.
An den Kitas gibt es nicht einmal eine Voranmeldung für den eingeschränkten Betrieb, man sieht also jeden Morgen neu, wie viele Kinder tatsächlich kommen. Die Stadt will für Januar und Februar allen Eltern die Kita- und OGS-Gebühren erlassen, verzichtet so auf gut eine Million Euro Einnahmen, wovon das Land ihr die Hälfte erstattet.