Currenta: Kraftwerk vor dem Aus?
Kritik an den Plänen zur Energiereform.
Krefeld. Der Chemieparkbetreiber Currenta übt heftige Kritik an den Plänen der Bundesregierung zur Energiereform. Wenn das umgesetzt würde, bedeute dies eine Mehrbelastung mit einem zweistelligen Millionenbeitrag für die drei Standorte Krefeld, Dormagen und Leverkusen, sagt Currenta-Geschäftsführer Günter Hilken.
Nach aktuellen Plänen zur Reform des Erneuerbare Energien-Gesetzes (EEG), müssten Umlagen für Anlagen gezahlt werden, die der eigenen Stromerzeugung an den Standorten dienen. Noch im Koalitionsvertrag im November 2013 habe es geheißen, dass hinsichtlich der EEG-Befreiung ein Bestandsschutz gelte. Dies werde damit hinfällig.
Die Pläne sehen für neue Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen wesentlich höhere Belastungen vor, sagt Hilken, neue Projekte wären damit nicht realisierbar. Dies sei unverständlich, weil die Förderung der energieeffizienten Anlagen durch diese Beschlüsse unterlaufen würde.
Damit wäre auch die Wirtschaftlichkeit des geplanten Gas- und Dampfturbinenkraftwerks des Stadtwerke-Konsortiums Trianel wirtschaftlich nicht mehr tragbar, sagt Currenta-Sprecherin Bettina Pöhler: „Die Abnahme von Strom und Dampf würde sich für uns durch die Verteuerung nicht lohnen, damit wäre das gesamte Geschäftsmodell hinfällig.“
Betroffen durch die neue Regelung wäre auch die Erneuerung der alten Kessel, die Currenta in Uerdingen parallel zu den Kraftwerksplänen verfolgt. Pöhler: „Der höheren Umlage könnten wir nur entgehen, wenn wir lediglich Dampf produzieren und den Strom von außerhalb bezögen.“ Das hält Currenta aber weder ökologisch noch wirtschaftlich für sinnvoll. Hilken: „Darüber hinaus würden die deutschen Standorte im internationalen Vergleich weiter an Attraktivität einbüßen.“
Derzeit sind keine konkreten Schritte geplant. Man will abwarten, da es sich zunächst um Pläne handelt.