WZ-Mobil „Das Badezentrum muss bleiben“
Die Krefelder wollen ihr Schwimmbad in der jetzigen Form behalten. Am WZ-Mobil gibt es aber auch Kritik am aktuellen Zustand.
Krefeld. Sie sind wöchentlich, wenn nicht sogar täglich da. Jahr für Jahr ziehen sie ihre Bahnen im Badezentrum Bockum. Beim WZ-Mobil zur Zukunft von Krefelds größter Badeanstalt sind vor allem Schwimmsportbegeisterte gekommen. Trotz nasskaltem Wetter ist es ihnen wichtig, über den derzeitigen Zustand des Badezentrums zu diskutieren. Sie alle eint, dass sie gerne ins Badezentrum gehen. Auch wenn es immer wieder Dinge gibt, die nicht funktionieren. „Das beste Beispiel sind doch die Rutschen im Außenbereich. Wir haben Sommer und nur eine von drei Rutschen ist nutzbar“, sagt Horst Jacobs. Bei der Frage nach der Zukunft des Badezentrums runzelt er kurz die Stirn und erklärt dann: „In Krefeld spricht man oftmals erst über Gebäude, wenn sie abrissreif sind. Vielleicht sollte die Stadt die vielen kleinen Reparaturen nicht immer auf die lange Bank schieben. Ich hoffe, dass das Badezentrum nicht abgerissen werden muss, weil ich es für erhaltenswert und gut für Krefeld halte.“ Darüber werden zu einem Großteil die Ergebnisse einer von der Verwaltung in Auftrag gegebene Machbarkeitsstudie im Wert von rund 120 000 Euro entscheiden. Erwin Meertz findet: „120 000 Euro für das Gutachten sind zu viel Geld, das kann besser direkt in den Umbau gesteckt werden. Das Bad sollte abgerissen und neu gebaut werden und währenddessen wäre es kein Problem, die umliegenden Bäder zu nutzen.“
Werner Helbig hat da aber eine ganz andere Meinung. „Die umliegenden Bäder sind doch nichts. Gucken Sie sich doch mal das Bad in Fischeln an, da kann man derzeit doch nicht vernünftig schwimmen“, sagt Helbig, der ebenso wie Meertz zu den Frühschwimmern „Morgenröte“ gehört.
Ein Neubau ist auch für Helbig kein wirkliches Thema. „Das bestehende Bad kann wegen des Denkmalschutzes nicht abgerissen werden. Die einzige Möglichkeit wäre ein Anbau an das bestehende Bad, wofür jedoch der nötige Platz fehlt.“
Andreas Hülser, der ebenfalls regelmäßig im Badezentrum schwimmt, findet einen Neubau nicht notwendig. „Das Bad sollte so erhalten bleiben, wie es ist. Ein Spaßbad mit Rutschen und Strudeln ist nicht notwendig. Ich würde jedoch gerne mehr Eintritt bezahlen, wenn das Geld in anfallende Sanierungsarbeiten wie Heizungs- oder Filteranlagen investiert werden würde. Der Rest ist vollkommen in Ordnung“, sagt er. Für Werner Gottschalk, Vorsitzender der Schwimmvereinigung Krefeld, ist das Bad aus sportlicher Sicht auch erhaltenswert. ,,Es müsste eigentlich garnichts verändert werden, da das Schwimmbad so wie es ist für sportliche Zwecke absolut ausreichend ist. Es können dort jegliche Wettkämpfe stattfinden und die Tribüne ist dafür grandios.“ Sorgen machen Gottschalk hingegen mögliche Schließungszeitungen, sollte es zu einem Neu- oder Umbau kommen. „Aufgrund eines Neu- oder Umbaus müsste das Bad mindestens ein Jahr lang geschlossen werden und es ist nicht möglich dass alle Vereine auf die umliegenden Bäder ausweichen. Ein Ausfall im Sommer wäre zwar nicht so schlimm, aber in der Wintersaison muss bis zu fünfmal die Woche trainiert werden“, erklärt er.
Eine richtige Verbindung zum Bad besitzt Käthe Jacobs. „Wir waren schon hier schwimmen, da gab es nur das Baggerloch. Natürlich macht man sich dann schon Gedanken, wenn jetzt wohl wieder eine grundsätzliche Entscheidung zur Zukunft dieses Bads ansteht, denn das Badezentrum gehört einfach zu Krefeld“, berichtet sie. Käthe Jacobs würde ebenfalls eine moderate Preiserhöhung in Kauf nehmen, wenn das Geld auch wirklich in die Sanierung des Bads fließen würde.
Werner Helbig würde das hingegen nicht tun. „Die Jahreskarte kostet doch schon 350 Euro — also günstig ist das nicht und einen Rentnertarif gibt es ja auch nicht mehr“, sagt er.