Brauchtum Rekord bei Martinszügen

Krefeld · Frühe Beantragung ist Trumpf. Die Querelen der Vorjahre sollen sich nicht wiederholen. 37 Vereine haben sich noch nicht angemeldet.

Die Martinszüge sollen dieses Jahre ohne Probleme durch Krefeld ziehen.

Foto: dpa/Bernd Thissen

Hell sollen die Fackeln wieder leuchten, wenn die Kinder in diesem Jahr bei den Martinszügen durch die dunklen Straßen ziehen. Die Verstimmungen des Vorjahres sind ausgeräumt, betont Manfred Grünwald, der Vorsitzende des Arbeitskreises der Krefelder Bürgervereine: „Wir hatten im Winter eine Aussprache, eine Sitzung in guter Atmosphäre. Der Umgang der Verwaltung mit den Beteiligten in Krefeld ist nicht schlecht.“ In 2017 hatte es Kritik gegeben. Zu spät seien die Genehmigungen an die Vereine und Veranstalter der Martinszüge erteilt worden. Das sorgte für eine unsichere Planung. Die CDU in Krefeld sorgte sich sogar um die Brauchtumspflege. Das Thema schlug hohe Wellen.

Schon vor den Sommerferien sollte Anträge gestellt sein

Das soll sich in diesem Jahr nicht wiederholen. Grünwald: „Es ist verabredet worden, dass die Anträge vor den Sommerferien gestellt werden. Nach den Ferien sollte dann die Erlaubnis erfolgen. Bis jetzt läuft alles reibungslos, wie ich höre. Krefeld kann nicht nur Bottermaat“, sagt Grünwald. Die Stadt bittet auf ihrer Homepage die Organisatoren darum, die Züge beim Fachbereich Ordnung zu beantragen. Darin müssen die Ausrichter detaillierte Informationen in einem herunterladbaren Formular übermitteln, zum Beispiel zur Zeit und Ort der Aufstellung, Zugweg, Zielort. Ob Züge zusammengeführt werden oder nicht. Aber auch die erwarteten Teilnehmer des Zuges oder auch die geschätzte Zuschauerzahl. Werden Tiere mitgeführt oder nicht? Kreuzt der Zug Bahngleise, wird Unterstützung benötigt? Weiter heißt es dort: „Der Fachbereich Ordnung macht darauf aufmerksam, dass von 37 Umzügen, die bislang regelmäßig stattgefunden haben, noch keine Anträge eingegangen sind.“ Wieder eine Verspätung? „Es kann immer 1000 Gründe geben“, sagt Grünwald. Zum Ablauf der Organisation sagt die Stadt: „Bei der tatsächlichen Genehmigung arbeitet der Fachbereich Ordnung mit mehreren Fachbereichen und der Polizei zusammen. Die Anträge gehen daher durch mehrere Instanzen, ehe sie genehmigt werden. Diese Arbeitsschritte kosten Zeit. Ist ein Antrag früh eingegangen, kann er auch früh genehmigt werden.“

Wer zu spät kommt, der muss damit rechnen, dass ihm die Zeit davonläuft. Stadtsprecher Manuel Kölker: „Die beteiligten Instanzen haben mittlerweile zu 35 Anträgen grünes Licht gegeben, hier werden die Genehmigungen nun erteilt. Weitere 22 befinden sich in Bearbeitung.“ Die Stadt rechnet in diesem Jahr mit einer Rekordzahl an Zügen. Der Teilnehmer-Höchststand datiert aus dem Jahr 2010. Damals gab es 104 Umzüge. „Ein Trend ist nicht zu erkennen, die Zahl schwankt meistens zwischen 80 und 90“, sagt Kölker.

Bedenkzeit hat sich indes der Bürgerverein Lehmheide erbeten. Im Vorjahr waren die Regenbogenschule und die Buchenschule ausgeschert, wurden daraufhin bei den Zügen nicht berücksichtigt. Es gab Querelen. Nun soll ein Neuanfang her. Vorsitzender Bernd Albrecht: „Es sind noch Dinge zu klären. Die Schulen wollten Bedenkzeit. Es geht nicht, dass diese vorher ausscheren wie im Vorjahr. Wir müssen abwarten.“ Eine Absage des Zugs durch den Bürgerverein ist nicht ausgeschlossen, er ist sogar wahrscheinlich. Aber sicher ist noch nichts.

Es gibt noch Beratungsbedarf auf beiden Seiten.