Das neue Klinikum nimmt Formen an

Bauarbeiten an Bettenhäusern gehen zügig voran.

Krefeld. Die Entbindungsstation steht im Aufzug der Frauenklinik neben dem Knopf der vierten Etage. Doch die ist längst in das neue Mutter-Kind-Zentrum umgezogen. Derzeit ist in dem Backstein-Gebäude aus den 50er-Jahren nur noch die Frauenheilkunde und neuerdings die Geschäftsführung des Helios-Klinikums untergebracht. Aber auch das nur vorübergehend. Während der Krankenhausbetrieb mehr oder wenig reibungslos weitergeht, wird auf der Fläche des ehemaligen Verwaltungsgebäudes nahe der Seyffardtstraße zügig der erste Teil des Neubaus hochgezogen. "Wir sind voll im Zeitplan", sagt Geschäftsführer Reiner Micholka.

Das erste von zwei Bettenhäusern ragt bereits vier Geschosse in die Höhe. Zwei werden noch draufgesetzt. "Im Februar werden schon die Fenster eingebaut; am 12. Juni ist der Rohbau fertig", versichert Micholka. Dann beginnt der Innenausbau. Der erste Bauabschnitt wird im Herbst 2011 in Betrieb gehen. Danach wird das Hochhaus abgerissen. Der Neubau ist generalstabsmäßig geplant.

Bis zum Jahr 2014 entsteht in Ergänzung zum Operativen Zentrum, dem Gebäude der Herz- und Neurochirurgie und der Medizinischen Klinik III anstelle des jetzigen Hochhauses ein neuer, großzügiger moderner Gebäudekomplex mit zwei Bettenhäusern, einem Zentralgebäude sowie einer Empfangshalle. Die Kosten hierfür betragen 181 Millionen Euro.

In den vergangenen Monaten ist in einem ersten Schritt die Wöchnerinnenstation von 22 auf 34 Betten vergrößert und die neue Strahlentherapie eröffnet worden. Was mit Teilen des derzeit gut 123.000 Quadratmeter großen Geländes geschieht, wird sich in diesem Jahr entscheiden. "Es gibt erste Verhandlungen mit Interessenten", sagt Micholka. Noch sei das aber vage.

Die Hälfte des Grundstücks will Helios behalten. Darauf steht auch die Pathologie. "Die wird baulich gerade modernisiert und die Labore auf einer Ebene zusammengezogen", erzählt Micholka. Auch die bald 30 Jahre alte Technik werde ausgetauscht. Als nächstes soll das Bildungszentrum komplett saniert werden. Denn während andere Häuser künftig einen Pflegenotstand zu spüren bekämen, setze Helios gezielt auf eigene Ausbildung.

Von der einstigen Keimzelle des Klinikums aus dem Jahr 1848, der heutigen Apotheke, will sich Helios hingegen trennen. Das denkmalgeschützte, verschachtelte Gebäude sei für eine zweckgebundene Nutzung nicht geeignet. Micholka: "Aber wieso nicht als Wohngebäude im Grünen?"