Reaktionen Kaufhof-Aus: Politik fordert neue Konzepte und Impulse
Krefeld · Parteien äußern Mitgefühl mit der Belegschaft und fürchten um die Perspektiven der Innenstadt. Und verlangen Alternativen.
Die Nachricht vom Aus für den Kaufhof in Krefeld verbreitete sich am Montagnachmittag wie ein Lauffeuer. Auch im Rathaus am Von-der-Leyen-Platz, wo sich neben der Stadtregierung um OB Meyer auch die politischen Parteien mehr oder weniger frustriert über die Entscheidung des Warenhauskonzerns äußerten.
Benedikt Winzen, SPD-Fraktionschef: „Zunächst gilt unsere volle Solidarität den Beschäftigten. Die Ankündigung, den Standort in Krefeld zu schließen, hat für viele Arbeitnehmer und Arbeitnehmerinnen innen die Auswirkung, dass sie ihren Arbeitsplatz verlieren. Das betrifft oftmals ganze Familien.“ Sodann habe das nun offenbar beschlossene Aus Auswirkungen auf die Entwicklung der Innenstadt als Ganzes. „Als Herz der Innenstadt ist das Warenhaus seit Jahren am Neumarkt ansässig. Trotz der vielschichtigen Bemühungen und konkreten Angebote der Stadtverwaltung gegenüber dem Galeria-Konzern hat diese sich nun offenbar gegen Krefeld entschieden. Dies ist natürlich keine gute Nachricht. Wenn das Kaufhaus tatsächlich am 31. Januar 2024 schließe, müssten Stadtverwaltung, Innenstadtakteure und Politik bis dahin gemeinsam daran arbeiten, einen neuen Impuls am zentralen Standort Neumarkt zu setzen, so Winzen.
CDU-Fraktionschef Philibert Reuters: „Sollte die aktuelle Nachrichtenlage endgültig so zutreffen, wäre die Kaufhofschließung für die im Haus beschäftigten Mitarbeiter besonders, aber auch für die Innenstadt insgesamt eine schlimme Perspektive. Offenbar haben alle Bemühungen zur Abwendung, auch durch den Oberbürgermeister, nicht gegriffen. Nun werden Verwaltung und Politik gemeinsam gefordert sein, Alternativen für eine zukünftige Nutzung zu entwickeln, die in der ohnehin gebeutelten Innenstadt Interesse und Kaufkraft binden.“
Für die Freien Wähler teilt Ratsherr Andreas Drabben mit: „Eine Schließung hing schon länger wie ein Damoklesschwert über dem Standort. Wir haben früh einen Plan B zur Rettung durch Mixed-Use-Konzepte angemahnt, was keinen Anklang fand. Wir bedauern dies sehr für Krefeld als Einkaufsstadt, aber vor allem für die vielen engagierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die um ihre Jobs bangen müssen. Wir hoffen, dass hier sozialverträgliche Lösungen gefunden werden und die Wirtschaftsförderung zusammen mit dem Eigentümer des Gebäudes schnelle und nachhaltige Lösungen findet, damit die Schließung nicht noch weitere Teile der Innenstadt mit runterzieht.“ A.S.