Das Stadthaus soll saniert werden - OB Kathstede gegen Neubau
Laut Gregor Kathstede sind die Kosten für einen Neubau zu hoch. Der Rat soll am 1. Dezember entscheiden.
Krefeld. Das marode Stadthaus am Konrad-Adenauer-Platz soll saniert werden. Einen Neubau an der Friedrichstraße wird es wegen zu hoher Kosten nicht geben. Auf diese Position hat sich die Verwaltung unter Führung von Oberbürgermeister Gregor Kathstede festgelegt.
Jetzt ist die Politik am Zug. Kathstedes ehrgeiziger Plan sieht vor, dass der Rat bereits am 1. Dezember eine Leitentscheidung trifft. Zuvor soll es eine gemeinsame Sitzung von Bau- und Verwaltungsausschuss geben.
Kathstede räumt ein, seine Position in dieser Frage geändert zu haben. Ein Neubau sei sein Wunsch gewesen. Mit dem Umzug von 550 Mitarbeitern an die Friedrichstraße sollte ein Impuls für die Innenstadt gesetzt werden. Die Kosten seien aber zu hoch.
Zudem habe sich das Stadthaus als unverkäuflich erwiesen. Die Stadt stehe als Eigentümerin aber in der Pflicht, das Denkmal zu hegen und zu pflegen. Schließlich sei nicht klar, ab wann das City-Grundstück von Sparkasse und Volksbank zur Bebauung zur Verfügung stehe.
Neue Zahlen liefert Planungsdezernent Martin Linne. Er beziffert die Kosten für einen Neubau auf über 50 Millionen Euro. Mit 35 bis 40 Millionen Euro sei die Sanierung des Stadthauses um etwa ein Drittel günstiger.
Laut Linne muss das von Egon Eiermann entworfene Gebäude vollständig entkernt werden. Trotz der Auflagen durch den Denkmalschutz sei es möglich, die Energiekosten um 80 Prozent zu senken. Derzeit werden im Stadthaus pro Jahr gut 300 000 Euro verheizt. Wenn die Politik der Verwaltung folgt, erwartet Linne, dass die Sanierung 2013 beginnt und zwei Jahre dauert.
Offen ist, wie die Stadt das Projekt bezahlen wird. Kathstede hält eine öffentlich-private Finanzierungspartnerschaft (PPP) für möglich.
Während sich FDP-Fraktionschef Joachim C. Heitmann bereits für eine Sanierung ausspricht, halten sich die anderen Parteien noch bedeckt. Jürgen Wettingfeld (CDU) will zunächst alle Unterlagen prüfen.
Stefani Mälzer (Grüne) sieht ebenfalls reichlich Prüfungsbedarf. Sie wundert sich allerdings darüber, dass dem Stadthaus wegen des fehlenden Brandschutzes am 1. April 2013 die Schließung droht. „Davon hat die Verwaltung bisher nicht gesprochen“, so die Fraktionschefin.