Verkehr Das tut die Stadt gegen Krefelds Buckelpisten

Schon 2015 gab die Stadt eine Zustandserfassung der Straßen in Auftrag. Starke Fahrbahnschäden wurden seither zum Teil behoben, andere sollen 2020 folgen.

Schlaglöcher und Straßenschäden verärgern die Autofahrer, wie hier in Linn.

Foto: Andreas Bischof

Es rappelt, ruckelt und schüttelt einen bei einer Autofahrt über Krefelds Straßen. Was unsere Redaktion in einer Testfahrt (wir berichteten) erlebt hat, widerfährt zahlreichen Autofahrern beinahe täglich. Die Stadt ist sich der misslichen Lage bewusst und will die zuletzt gewonnen Erkenntnisse nun auch in die Tat umsetzen und für einen besseren Zustand der Straßen in der Krefeld sorgen.

Auf Anfrage unserer Redaktion bestätigt ein Stadtsprecher: „Im Stadtgebiet befinden sich etwa ein Viertel der gesamten Fahrbahnkilometerlänge von rund 800 Kilometern in einem schlechten bis sehr schlechten Zustand.“ Weiter heißt es, dass durch den Wechsel der Fahrbahnzustände, der Verkehrsteilnehmer aber oftmals die gesamte Straßenlänge als schlecht wahrnehme. Schon in den Jahren 2015 und 2016 ermittelte die Stadt eine datenbankgestützte Zustandserfassung, bei der unter anderem Einzelschäden wie Risse, aufgesetzte Flickstellen, Lagerungsschäden oder Spurenrinnen erfasst worden. Ab Mitte 2017 konnten erste Ergebnisse präsentiert und stark geschädigte Fahrbahnbereiche identifiziert werden.

Eine Prioritätenliste
wurde erstellt

Aufgrund der Vielzahl von Strecken mit Sanierungsbedarf erstellte man eine Prioritätenliste, bei der auf eine gleichmäßige Verteilung je nach Bezirk geachtet wurde. Zudem wurden sehr schlechte Streckenabschnitte in unmittelbarer Nähe von Kindertagesstätten, Pflegeheimen und Schulen bevorzugt ausgesucht. Durch ein Bauprogramm, das Mitte 2018 im Ausschuss für Bauen, Wohnen und Mobilität verabschiedet wurde, konnten zuletzt Großbaustellen wie der Neubau des Kreisverkehrs an der Düsseldorfer Straße erledigt werden. Doch die Liste der sanierungsbedürftigen Straßen ist lang.

In den kommenden Monaten will die Stadt nun weiter handeln. „Konkret sind im Haushaltsplan 2020 mehrere Investitionsmaßnahmen zur Straßenerneuerung vorgesehen und für die Jahre 2020 bis 2023 terminiert“, heißt es aus dem Rathaus. Ganz oben auf der Agenda steht unter anderem die Verbesserung des Straßenzustands auf der Philadelphiastraße. Eine gesicherte Radverkehrsführung soll ebenso installiert werden, wie eine Fahrbahn, die zu einer deutlichen Lärmreduzierung führt. 5,3 Millionen Euro sind dafür eingeplant, neben der Fahrbahnerneuerung soll durch eine Neugestaltung auch das Erscheinungsbild attraktiver werden.

Des Weiteren sieht der Plan eine beidseitige Erneuerung des Europarings von Moerser- bis Werner-Voss-Straße vor. Netz- und Längsrisse, Abplatzungen, Ausbrüche, Schlaglöcher sowie großflächige Absackungen sollen dort ebenso behoben werden wie auf der Schütenhofstraße/Buschstraße von Am Badezentrum bis zur Sollbrüggen Straße.

Weitere Großprojekte sind zudem die Querung am Bökendonk, bei der Sicherheitsmaßnahmen zur Überquerung beider Schulgelände (Geschwister-Scholl-Grundschule) nötig sind, eine Grunderneuerung der Horkesgath von Kempener Allee bis Bahnübergang Ortmannsheide und eine Aufweitung von Ritter Straße – Kochstraße. Jedoch gilt bei allen Projekten zu beachten, dass die Bezirksregierung in Düsseldorf den Haushaltsentwurf noch genehmigen muss.

Doch auch neben den langfristig angelegten Projekten agiert die Stadt in Form des zuständigen Kommunalbetriebes Krefeld. So werden nach Angaben Straßenbegehungen durchgeführt, „die der Kontrolle der Verkehrssicherheit auf den öffentlichen Verkehrsflächen der Stadt Krefeld dienen.“ Die dabei festgestellten Gefahrenstellen werden durch den Kommunalbetrieb beseitigt, auch punktuelle Reparaturmaßnahmen seien an der Tagesordnung.