Transparenz Das zahlt die Pharmaindustrie für Krefelder Ärzte

Krefeld. In Kooperation mit dem Recherchezentrum Correctiv hat Spiegel online 54 Pharmaunternehmen dazu gebracht, Zahlungen an Ärzte aus dem Jahr 2015 im Detail offenzulegen. Es geht um 119 Millionen Euro an Honoraren für Mediziner oder Apotheker.

Insgesamt geht es um 119 Millionen Euro, die Unternehmen der Pharmaindustrie für Mediziner oder Apotheker bezahlt haben sollen.

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Im Schnitt erhielt demnach jeder der mehr als 71 000 Ärzte 1600 Euro. Davon auch eine ganze Reihe aus Krefeld, die einer Veröffentlichung ihrer Daten in der Studie freiwillig zugestimmt hatten.

Ans Helios-Klinikum etwa flossen 66 674,21 Euro plus etwa 11 000 Euro, die Ärzte bekommen haben, die an derselben Adresse gemeldet sind. Sprecherin Marina Dorsch: „Wir begrüßen die Veröffentlichung von Zahlungen der Industrie an Ärzte als absolut richtigen Schritt. Nur Transparenz hilft gegen Verdacht.

Viele Ärzte am Helios-Klinikum bekommen täglich Einladungen, ihre Expertise zur Verfügung zu stellen. Nur ein kleiner Anteil dieser Anfragen kann nachgekommen werden, aus zeitlichen Gründen und im Rahmen der Helios-Compliance.“ Am Helios stelle eine von den Ärzten zu unterzeichnende Transparenzerklärung sicher, dass medizinische Entscheidungen unbeeinflusst erfolgen.

Es handele sich hier um Honorare für Vorträge auf nationalen und internationalen wissenschaftlichen Fachkongressen, Qualitätszirkeln oder regionale ärztliche Fortbildungsveranstaltungen. Am Alexianer sind ebenfalls Ärzte aufgeführt. Dr. Stephan Spittler erhielt 21 525,89 Euro, weitere 31 000 Euro unter einer Meerbuscher Adresse. „Es handelt sich um Referententätigkeiten inklusive Reise- und Übernachtungskosten für produktneutrale Vorträge mit medizinisch-wissenschaftlichen Ansätzen.

Seitens der Geschäftsführung besteht Transparenz bezüglich der vorgelegten Dienstgenehmigungen“, heißt es. Die in Uerdingen ansässige Firma Cortex kassierte laut Spiegel 36 571 Euro. Eine WZ-Anfrage blieb unbeantwortet.