Schwimmen Rückenschwimmen mögen alle kleinen Haie

Sparkassenstiftung fördert den Schwimmunterricht für Kinder, der SV Bayer begleitet sie bei ihren ersten Versuchen, über Wasser zu bleiben.

Foto: Friedhelm Reimann

Krefeld. Grundschulkinder sitzen häufig auf dem Trockenen. „Die Hälfte von ihnen kann nicht schwimmen“, erklärt Markus Kirschbaum, Vorstand der Sparkassenstiftung Sport und Umwelt, „und die Nichtschwimmerquote steigt.“ Deshalb gibt es nun ein neues Konzept, um den Kindern eine Schwimm-Grundausbildung zu vermitteln.

Ertrinken ist bei Kindern die zweithäufigste Todesursache und viele Badeunfälle passieren, weil der Nachwuchs nicht schwimmen kann. Dabei lernen die Kleinen die Bewegungen eigentlich spielerisch. Also: „Ab ins Wasser“.

So lautet die Devise an diesem Morgen im Badezentrum Bockum. Zehn Mädchen und Jungen sitzen am Beckenrand und schauen drei Freunden zu, die mit drei Trainern und Sportwissenschaftlern Rückenschwimmen probieren. Bunte Poolnudeln liegen parat. Die Lehrstunde soll ja Spaß machen.

Alina (5) trägt wie alle Kinder eine Badekappe. Der Aufdruck zeigt ein Hai-Gebiss. „Es ist toll hier“, sagt sie. Magdalena (8) erzählt, dass es mit dem Schwimmunterricht in der Schule in Duisburg nicht so toll geklappt hat. „Ich bin das erste Mal hier. Es macht Spaß“, sagt die Achtjährige. René (7) ist an diesem Morgen schon getaucht. „Ich habe keine Angst vor dem Wasser“, verkündet er. „Gestern waren wir im großen Becken.“ Rückenschwimmen mögen alle. „Es ist von der Koordination einfacher als Brustschwimmen“, sagt Gunter Archinger, Geschäftsführer des Bayer Schwimmvereins.

Der SV Bayer ist als größter Anbieter von außerschulischem Schwimmunterricht in Krefeld mit der Sportjugend im Stadtsportbund, der Stadt und der Sparkassenstiftung für dieses Projekt im Boot. Jeder Kurs besteht aus einer Stunde Schwimmzeit pro Werktag, zwei Wochen lang. „Es gibt maximal 15 Teilnehmer“, sagt Archinger. „Unsere Trainer bringen die Erfahrung unserer ,Hai-School‘ ein. Der Lernerfolg ist groß.“ Dennoch kann auch er nicht garantieren, dass die Kinder am Ende schwimmen können. „Es hängt von ihnen ab, wie schnell es geht.“ Wasserkontakt und -erfahrung zu bekommen, sei schon sehr wichtig, sagt er. Dann geht es für die Kleinen wieder hinein ins Becken: „Beine, Beine, Beine bewegen“, fordert der Trainer Alina auf und hält sie an den Schultern. „Prima. Und nun den linken Arm dazu.“

In den letzten beiden Ferienwochen sind noch Plätze im Intensiv-Schwimmkurs frei. Die Teilnahme kostet 35 Euro, kann jedoch durch das Projekt „Bildung und Teilhabe“ gefördert werden. Die Sparkassenstiftung investiert knapp 20 000 Euro in das Projekt.