Depot: Der Druck steigt
Der Mietvertrag in Uerdingen läuft zum Jahresende aus. Doch die Politik schiebt die Entscheidung vor sich her.
Krefeld. Die Suche nach einem Depot für Krefelds museale Schätze droht zur unendlichen Geschichte zu werden. Obwohl die Verwaltung einen neuen Kompromiss mit dem Vermieter Heinz Schotte ausgehandelt hat, legt die Politik die Entscheidung darüber wieder auf Eis. Der Punkt verschwand am Dienstag von der Tagesordnung des Ausschusses für Liegenschaften. CDU und FDP fordern mehr Informationen und eine weitere Prüfung von Alternativen.
Beides ist allerdings schon seit Jahren Thema. Bereits vor der Sanierung des Kaiser-Wilhelm-Museums wurden im Jahr 2009 rund 20 Objekte im Stadtgebiet untersucht — übrig blieben eine Lagerhalle der SWK, die heute den Betriebshof des Tiefbauamtes beherbergt, und das jetzige Depot auf dem Dujardin-Gelände. Auch der Lagerbedarf der städtischen Museen liegt seit März 2012 schriftlich auf dem Tisch: Er beträgt rund 2000 Quadratmeter.
Das Depot in Uerdingen verfügt über 2750 Quadratmeter Lagerfläche, zwei Drittel davon klimatisiert. Enthalten sind 700 Meter Regale für rund 50 000 Bücher. Da eine moderne Brandmeldeanlage und eine Alarmanlage vorliegen, hat auch die Versicherung nichts zu meckern.
Doch der Mietvertrag läuft zum Jahresende aus, was zusätzlich Zeitdruck in die Sache bringt. Der Kompromiss, der nun vorliegt, versucht die Belange des Vermieters mit dem Wunsch der Stadt nach Flexibilität in Einklang zu bringen.
Nach WZ-Informationen wurde die Laufzeit von zehn auf fünf Jahre verkürzt (bis 31. Dezember 2018). Danach ist beiderseitig eine Kündigungsfrist von 18 Monaten vereinbart. Hintergrund sind Überlegungen der Stadt, mittelfristig einen Neubau zu stemmen. Parallel zur Sanierung des Stadthauses ist eine Erweiterung im Gespräch, die Flächen für ein Depot und für das Stadtarchiv schaffen könnte, das ebenfalls aus allen Nähten platzt.
Da ein solches Vorhaben angesichts der Haushaltslage derzeit unrealistisch ist, gilt das Uerdinger Depot intern als elegante Zwischenlösung. Die jährlichen Kaltmiete läge bei gut 180 000 Euro, hinzu kämen bis zu 40 000 Euro Nebenkosten. Im Gegenzug könnten zwei Lagerräume in Linn gekündigt werden, Ersparnis: 18 000 Euro.
Während die SPD sich mit dieser Lösung anfreunden kann, pocht die CDU auf weiteren Beratungsbedarf. Die FDP vermisst nach wie vor ein umfassendes Papier zum Thema. „Sonst ist eine solch fundamentale Entscheidung nicht zu treffen“, sagt FDP-Chef Joachim C. Heitmann.