Planungswerkstatt Der Kaiser-Wilhelm-Park wird neu erfunden
Kaiser-Wilhelm-Park: SPD und CDU setzen sich für eine Planungswerkstatt unter Beteiligung der Bürger ein.
Krefeld. Nicht viele Krefelder kennen den Kaiser-Wilhelm-Park an der Westparkstraße. Dabei ist er eine grüne Oase am Rande der Innenstadt. SPD und CDU wollen ihn aus seinem Dornröschenschlaf erwecken. Dazu wollen sie eine Planungswerkstatt für die Entwicklung des Parks unter Bürgerbeteiligung initiieren.
Die Idee dazu hat die SPD schon lange. „Im Rahmen unserer großen Sommerfeste dort haben wir die Bürgerbeteiligung schon erprobt“, erzählt Ratsfrau Gabi Schock. Sie ist Mitglied in der BZV West und Vorsitzende des Ausschusses für Stadtplanung und -sanierung.
Die Parkanlage ist anlässlich des 25. Thronjubiläums von Kaiser Wilhelm II. angelegt worden. Sie gehörte zum Grüngürtel, den die Stadtväter Anfang des 20. Jahrhunderts um die Stadt Krefeld legten. Heute prägen ein Kinderspielplatz, das Vereinsheim, der Sportplatz des VfR Krefeld 1920 sowie weitläufige Rasenflächen, umringt von altem Baumbestand, das Bild.
Der Park ist auf seiner süd- und nordwestlichen Seite von Wohnbebauung und an der nordöstlichen Grenze von der Holzhandlung Götz, der Industriebahn und dem Schluff sowie der Industriebrache von Kleinewefers eingezwängt. Von den Bewohnern des Viertels und den Sportlern von Rasensport wird der Park intensiv genutzt.
„In dem Viertel passiert derzeit so viel“, sagt Gabi Schock. Und sie zählt auf: die Unterschutzstellung der Gebäude an der Von-Steuben- und Tenderingstraße. Gebaut wurde die Siedlung nach dem Ersten Weltkrieg für die Offiziersfamilien der belgischen Armee, die von 1918 bis 1926 während der Rheinlandbesetzung hier stationiert waren.
Des Weiteren ist die alte Husaren-Kaserne vor einigen Jahren aufwendig saniert worden ebenso wie der an der Girmesgath liegende Mies-Van-der-Rohe-Business-Park. „Wie bei einer Perlenkette, könnten wir den Kaiser-Wilhelm-Park als einzelne Perle mit den anderen Perlen des Viertels verknüpfen“, erklärt Gabi Schock.
Seit einigen Jahren wird in Krefeld über eine Bebauung der nahen Industriebrache und der Fläche an der Industriebahn nachgedacht. Wegen des möglichen Konflikts zwischen einer Wohnbebauung und der Gaststätte Nordbahnhof ist die Aufstellung eines Bebauungsplanes vorerst zurückgestellt worden.
Mit dem gemeinsamen Antrag von SPD und CDU im Planungsausschuss wollen die beiden großen Fraktionen nicht nur die Chance für die Nutzung der Brachfläche vergrößern, sondern auch die Entwicklung des Kaiser-Wilhelm-Parks als Teil einer vernetzten Grünverbindung im Krefelder Westen fördern.
Schock: „Der nahe gelegene historische Stadtgarten als ehemaliger Friedhof dient der ruhigen Erholung; der Kaiser-Wilhelm-Park mit seiner Sportanlage könnte zum Freizeitpark werden.“ Dabei denken die Initiatoren an nicht lärmende Sportarten wie Tai Chi, Frisbee und Federball sowie Boccia-Spiel.
In der Planungswerkstatt sollen Ideen für die Nutzung und eine verbesserte Erschließung des Parks gesammelt werden. Die Kosten für den Bürger-Workshop hofft Gabi Schock durch Förder- oder Drittmittel zu finanzieren. Stattfinden sollte der im Idealfall noch in diesem Sommer. „Es ist doch schöner im Freien dort vor Ort zu überlegen, als im Winter in einem beheizten Zimmer.“ Ob das gelingt, darüber wird der Planungsausschuss in seiner Sitzung am 21. April entscheiden.