„Kaiser-Wilhelm-Park könnte zum Stadtwald II werden“
Das Jahr 2018 wird für den West-Bezirk ein entscheidendes Jahr. Kasernen, Promenade oder De-Greiff-Säule: Für Bezirksvorsteher Klaus Menzer stehen viele Aufgaben an.
West. Zu einer der schönsten Aufgaben eines Bezirksvorstehers gehört es sicherlich, die Glückwünsche zu einem Geburtstagsjubiläum an einen Bürger in seinem Stadtbezirk zu überbringen. Für Klaus Menzer stand gestern ein ganz besonderer Termin dieser Art an. Der Vorsteher für den Krefelder Westen überbrachte der Krefelderin Lieselotte Hannen zu ihrem 100. Lebensjahr die Glückwünsche der Stadt.
Viel Zeit zum Feiern blieb für Menzer aber nicht. Flugs ging es zurück an den Schreibtisch. Denn im West-Bezirk gibt es in diesem Jahr einige grundlegende Entscheidungen zu treffen und Projekte auf den Weg zu bringen oder mit Inhalt zu füllen. „2018 wird ein spannendes Jahr für uns hier im Westen“, sagt der Bezirksvorsteher im Gespräch mit unserer Zeitung.
Die Planung rund um die Kasernengelände in Forstwald und an der Kempener Alle müssen angestoßen und vorangebracht werden. Die Rad-Promenade ist Menzer eine Herzensangelegenheit, die Zukunft des Kaiser-Wilhelm-Parks findet der Bezirksvorsteher bereits seit seinem zweiten Amtsantritt im Westen (2014) spannend. Ein Thema stellt der 69-Jährige aber oben an: „Wir brauchen Kita-Plätze im Westen.“ Mit Spannung wird das Ergebnis zur Erduntersuchung an Lukebeins Kull erwartet. Dort könnte eine neue Kita entstehen, die die extrem angespannte Betreuungssituation im Westen entspannen könnte. „Doch ohne das Gutachten können keine verlässlichen Aussagen getroffen werden“, sagt Menzer.
Erleichterung könnte auch eine Erweiterung der Kita St. Norbertus bringen. Doch noch immer scheint keine Lösung zur ungeklärten Frage der Trägeranteile gefunden worden zu sein. Das Bistum wollte sich bislang nicht an den Betriebskosten für die neuen Gruppen beteiligen. Menzer will intervenieren, noch mal das Gespräch mit Stadt und Bistum suchen. Zum Hintergrund: Im West-Bezirk gibt es einen Bedarf von 1345 Kita-Plätzen. 1191 gibt es (Stand September 2017).
Klaus Menzer zu den Plänen zur Umgestaltung des Kaiser-Wilhelm-Parks
Viel zu moderieren wird es für Menzer auch in Sachen Forstwald-Kaserne geben. Der Bürgerverein in Forstwald macht sich auf dem ehemaligen Kasernengelände für eine Aufforstung stark. Die Stadt prüft den Bau von 165 Wohneinheiten mit Kita. Eine Entscheidung steht aus. Auch hier ist der Bezirksvorsteher, der ungern dazwischen haut, sondern auf den Dialog mit allen Parteien setzt, als Vermittler gefragt. Lob verteilt Menzer hingegen gerne. Beispielsweise an den Bürgerverein Kempener Feld. Der sich, nach Aussage des 69-Jährigen, immer wieder zu einer geänderten Verkehrsanbindung für das Kasernengelände an der Kempener Alle einbringt, auf dem ein breitgefächertes Wohnungs- und Gewerbeangebot entstehen soll.
Unweit der ehemaligen Militäranlage liegt mit dem Kaiser-Wilhelm-Park ein weiteres Projekt für 2018. „Der Park soll sichtbar geöffnet und dadurch bekannter gemacht werden“, berichtet Menzer. „Im Gegensatz zum Stadtgarten soll er mehr zu einer Nutzungsanlage für die Bevölkerung werden, dessen heutige Nutzung, Sport- und Verweilanlage, weiter ausgebaut werden soll. Der Kaiser-Wilhelm-Park könnte zum Stadtwald II werden.“ Über die genaue Gestaltung diskutieren Stadt und Politik auch mit den Bürgern.
Am 22. Februar werden die Ergebnisse des ersten Workshops zum Kaiser-Wilhelm-Park, im Berufskolleg Kaufmannsschule (Neuer Weg 121, Raum C1, 18 Uhr), vorgestellt. Neue Details soll es bald auch zur Radweg-Promenade geben, dem größten Radwegeprojekt der Krefelder Zukunft. „Ich würde es begrüßen, wenn wir im Zuge der Promenade auch eine Anbindung von Krefeld bis nach Venlo schaffen könnten“, sagt Menzer, der leidenschaftlich gerne mit dem Rad unterwegs ist.
Stark macht er sich auch in Sachen De-Greiff-Säule für die Aufstellung am Corneliusplatz. „Ich begrüße die Lösung am Corneliusplatz, weil dort auch die Bezüge zur Krefelder Textilgeschichte geschaffen werden können.“ Im Vergleich zum Standort Ostwall hätte man durch die Pläne von Landvermesser Georg Opdenberg, die Säule am Corneliusplatz auch als Sonnenuhr zu nutzen, einfach die besseren Argumente. Allerdings dürfen dafür, so Menzer, keine Äste und keine Zweige gekrümmt werden.