Der neue Schützenkönig der Stadt heißt Heinz-Günter Schrader

Die Arbeitsgemeinschaft bangt um die Zukunft der Veranstaltung. Der städtische Zuschuss fehlt an allen Ecken und Enden.

Foto: Dirk Jochmann

Krefeld. Plötzlich ging alles sehr schnell. Nach dem 211. Schuss riss der 66-jährige Heinz-Günter Schrader, Vorsitzender der Inrather Sportschützen, die Arme hoch. Er war gerade beim kleinen und abgespeckten Stadt-Schützenfest in Linn zum neuen obersten Würdenträger der Stadt Krefeld geworden.

Insgesamt hatten 21 ehemalige und jetzige Schützenkönige aus neun Vereinen und Bruderschaften Krefelds zum Gewehr gegriffen. Die Königin heißt Ulrike, die Minister sind Uwe Kleckers und Günter Falk. Die Krönung nahm am Abend im Festzelt Bürgermeister Frank Meyer vor.

Krefeld hat neuen Stadt-Schützenkönig
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Krefeld hat damit zwar für die nächsten vier Jahre einen neuen Stadt-Schützenkönig. Aber wie es um die Zukunft der „Arbeitsgemeinschaft Krefelder Schützen“, dem Dachverband von neun Vereinen, bestellt ist, ist unklar. „Ein eigenes Stadt-Schützenfest können wir nicht mehr durchführen, da uns dafür der Zuschuss der Stadt Krefeld fehlt. Bei der Premiere 2010 waren es noch knapp 30 000 Euro“, sagte kurz vor dem Wettbewerb der stellvertretende Vorsitzende des Arbeitskreises, Michael Kempkes.

Außerdem fand der jährliche Große Zapfenstreich vor zwei Wochen auf dem Rathausplatz bereits in abgespeckter Form statt. „Wir können nur hoffen, dass es der Stadt Krefeld bald wieder finanziell bessergeht“, meinte Kempkes.

Der Schießwettbewerb und der anschließende Krönungsball konnten nur deshalb stattfinden, weil an den zwei Tagen zuvor der Linner Schützenverein an der Rheinbabenstraße einige Events bei seinem Krönungsball für Errol Wernike veranstaltete und das Festzelt stehenblieb.

Der gestrige Tag begann mit einem Umzug vom Andreasmarkt bis zur Pfarrkirche St. Margareta in Linn, mit einem von Thorsten Obst zelebrierten Gottesdienst und mit einem musikalischen Frühschoppen mit dem Pfarrorchester St. Andreas Gellep-Stratum. Beim Umzug war neben dem Pfarrorchester das Trommlerkorps Oppum dabei.

„Vor vier Jahren hatten wir beim Stadt-Schützenfest noch acht Kapellen, jetzt nur noch zwei“, kommentierte Kempkes. Und er meinte weiter: „Noch können wir wahrscheinlich im nächsten Jahr den Großen Zapfenstreich im Krefelder Zentrum spielen, danach schaffen wir das aber nicht mehr in der bisherigen Form.“

Oberste Würdenträger in Krefeld waren 2002 und 2006 Helmut Düppen und August Sand. Damals hießen sie noch Kaiser. Beim ersten Stadt-Schützenfest 2010 wurde daraus ein König. Damals gelang dem heute 54-jährigen Siegfried Blümel, der selbst 2006 der Schützenkönig des Linner Schützenvereins war, der Volltreffer. „Es war eine schöne, lehrreiche und interessante Zeit, da jeder Verein das Brauchtum etwas anders feiert“, sagte Blümel.

Er ist zugleich der Festmajor des Linner Schützenvereins. Und er war mit den ersten Veranstaltungen des Wochenendes, mit Revival-Party zum Auftakt oder mit Zapfenstreich, Fackel-umzug und dem Krönungsball für Errol I. am zweiten Tag, sehr zufrieden.