Der Torgarant des KFC im Endspurt (mit Video)

Lucas Musculus ist mit jetzt neun Treffern der Torgarant des KFC Uerdingen. Seine Qualität ist auch im Spiel gegen den Aufstiegskonkurrenten Viktoria Köln gefragt.

Foto: samla

Der Grotifant meinte es nach dem Spiel gegen Rhynern nur gut mit ihm: Das Maskottchen des KFC Uerdingen packte sich Lucas Musculus von hinten, hob den Stürmer des KFC Uerdingen noch einmal kurz hoch, schüttelte ihn ein wenig durch vor den Augen der Fans.

Die Anhängerschaft rief „Mus-cu-lus“, klatschte, verabschiedete den 27-Jährigen in die Kabine. Zwei Treffer hatte der Angreifer an diesem Abend gegen den Tabellenletzten aus Rhynern beim 7:0 beigesteuert. Seine Saisontreffer acht und neun. Musculus ist mittlerweile der gefährlichste Offensivmann der Krefelder, die über lange Phasen der Saison ihre Abschlussqualitäten nur sehr dosiert präsentiert hatten — Torarmut, mangelhafte Chancenverwertung, fehlende Durchschlagskraft waren die Dauerthemen. Ex-Trainer Michael Wiesinger hatte Marcel Reichwein zumeist Musculus vorgezogen. Der saß draußen, manchmal stand er sogar mit Mantel und Schal auf der Tribüne, weil er es nicht in den ader geschafft hatte. Der Tiefpunkt für ihn. Es folgte ein Gespräch mit seinem Trainer. Justierungen in der Winterpause.

Fortan spielte er im neuen Jahr, erstmals in Wattenscheid, war seitdem gesetzt. Auch der neue Trainer Stefan Krämer hat ihn bei seinem KFC-Debüt favorisiert. Musculus war auch gegen Rhynern da, wo er gebraucht wurde. Im Strafraum, bei hohen Bällen, bei Flanken. Schon in Wattenscheid hatte er seine Qualität im Strafraum gezeigt. Er zögert nicht, er schießt, er nimmt die Bälle sofort. Das zeigt, dass er derzeit die Selbstsicherheit besitzt, die man als erfolgreicher Stürmer braucht.

Selbstzweifel hatten ihn nicht befallen, auch nicht im Herbst, als er mehr Ausputzer war, aber wichtige Tore als Joker erzielte. „Ich weiß, was ich kann“, sagte er noch im Winter. Mit 20 Treffern war er im Vorjahr der zweitbeste Schütze der Liga, als Frontmann des Bonner SC. Es sieht so aus, als komme er nun in Uerdingen immer besser in Fahrt. Für den KFC könnte er im letzten Saisondrittel der Garant für den Aufstieg werden.

Am Sonntag kommt Viktoria Köln in die Grotenburg. Ein Gradmesser nach dem Spektakel gegen Rhynern. Trainer Krämer lässt auf der Leistung gegen Rhynern aufbauen: „Die Basis ist geschaffen. Wir dürfen uns aber nicht ausruhen. Es gibt noch Dinge, die wir verbessern müssen.“ Risiko gehen — das ist sein Credo. „Grundsätzlich will ich ein Team, das die Chance sieht und nicht das Risiko“, sagt Krämer. Fehler sind erlaubt, aber die Spieler sollen ihr Glück versuchen. Das setzten sie gegen den Tabellenletzten unter der Woche schon um. Mit großem Elan. Das wird ab 15 Uhr gefragt sein. Dann werden bei Sport1 wieder ein paar hunderttausend Zuschauer dabei sein. Das Spiel wird live übertragen.