Der Weg zur vierten Gesamtschule

Vor dem offiziellen Start im August 2013 geht es der Verwaltung um die Information der Eltern.

Krefeld. „Wir müssen reden.“ So oder so ähnlich könnte es heißen, wenn die Stundenplanmacher der jetzigen Ter-Meer-Realschule, der katholischen Hauptschule Lübecker Weg und der künftigen vierten städtischen Gesamtschule in Uerdingen die jeweiligen Stundenpläne für ihre Schule aufstellen.

Denn die Real- und die Hauptschule sollen laut Ratsbeschluss vom 3. Juli auslaufen, in beiden Gebäuden sollen zum Schuljahresbeginn 2013 Standorte der künftigen Gesamtschule entstehen. Das heißt, die Gebäude, gegebenenfalls auch einzelne Räume, werden ab Sommer 2013 von zwei verschiedenen Schulformen benutzt. Die WZ sprach darüber mit Jürgen Maas, Fachbereichsleiter Schule, und Katrin Weisker, Leiterin des Pädagogischen Dienstes.

Jürgen Maas erinnert daran, was die Gründung der Gesamtschule für die beiden anderen Schulen bedeutet: „Auslaufen heißt, dass sie jetzt nach den Sommerferien zum letzten Mal fünfte Klassen haben. Bei den Anmeldungen im März 2013 sind diese beiden Schulen, ebenso wie die Gartenstadt-Hauptschule, nicht mehr dabei. Die Schulen werden dann von Jahr zu Jahr kleiner. Parallel dazu wird die neue Gesamtschule ab Sommer 2013 mit zunächst fünf Eingangsklassen — der so genannten Fünfzügigkeit — starten und dann von Jahr zu Jahr wachsen.“

Dies bedeute nicht, dass die jetzigen Haupt- und Realschüler künftig zu Gesamtschülern werden, betont Maas: „Jeder Schüler wird seinen gewählten Bildungsweg an der heute vorhandenen Schulform zu Ende bringen können.“ Katrin Weisker ergänzt: „Die Anmeldungen zur neuen Schule sind ebenfalls im Februar/März 2013. Alle Kinder, die jetzt in die vierte Grundschulklasse kommen, und ihre Eltern wollen wir im Herbst ausführlicher über das neue Schulangebot informieren.“

Grundsätzlich, betonen die beiden, habe die Information der Eltern, ob in Form von Gesprächen, Info-Angeboten oder Broschüren, in den kommenden Wochen und Monaten hohe Priorität. Dazu sei von der Bezirksregierung in Aussicht gestellt, Ansprechpartner für Eltern schnellstmöglich zu benennen. Vor den jeweiligen Info-Tagen der Schulen im November/Dezember sollen die Krefelder Grundschulen konkret über die neue Gesamtschule informiert werden, damit das neue Angebot in deren Beratungsgespräche zu den Übergangsempfehlungen der Viertklässler einfließen kann.

Die neue Gesamtschule mit gymnasialer Oberstufe hat auf ihrem Weg zum ersten Schultag noch einige Schritte vor sich. Dazu gehören die Festlegung des Raumprogramms: Wie werden die verschiedenen Klassen an welchem Standort Unterricht haben? Wie ist insbesondere die Fachraum-Nutzung der unterschiedlichen Schulformen zu koordinieren? Dazu werden die eingangs erwähnten Abstimmungsgespräche der Stundenplanmacher nötig sein. Der endgültige Startschuss dafür wird fallen, wenn die formal notwendige Gründungsgenehmigung der Bezirksregierung Düsseldorf vorliegt.

Dazu soll es im Dezember den notwendigen vorbereitenden Ratsbeschluss geben. „Schon jetzt aber“, sagt Maas, „bin ich den Verantwortlichen bei der Bezirksregierung dafür dankbar, dass sie den Weg der neuen Schule so konstruktiv begleiten.“

Die Schulverwaltung wünscht sich, dass die neue Gesamtschule einige Schwerpunkte der auslaufenden Schulen in sich aufnehmen kann, da hier in unterschiedlichen Bereichen „hervorragende Arbeit geleistet“ werde. Stichworte: gesunde Schule, Berufsorientierung, Integration. Schulleiter und Stellvertreter werden nach Ausschreibung von der Bezirksregierung gestellt. Zum Kollegium: „Die Bezirksregierung hat uns gesagt, dass sie sich freuen würde, wenn Lehrer der auslaufenden Schulen sich in den Gründungsprozess der neuen Schule einbringen.“

Frühzeitig in Gang gesetzt werden sollen vorbereitende Schritte wie Mobiliar-Bestellung und ähnliche Dinge.