Die Kacheln wissen Bescheid: Krefeld ganz anders erleben
Ein neues Online-Angebot zeigt, was an der Stadt besonders ist. Kinder helfen kräftig mit.
Krefeld. „Im Stadttheater werden Perücken aus echten Haaren gemacht.“ „Auf der Bühne gibt es ein Loch, in dem die Schauspieler verschwinden können.“ Das erfährt der Interessierte im neuen Onlineportal der Stadt unter http://krefeld-entdecken.de über das Theater. Mit Blick auf die Mediothek erzählt ein Kind: „Wir dachten zuerst, der Architekt sei betrunken gewesen.“
Der Clou an dieser neuen Adresse für Touristen und Krefelder, die noch mehr in ihrer Stadt entdecken möchten: Aus der Perspektive von Kindern werden in Video- und Audiosequenzen die Besonderheiten der Stadt vorgestellt.
Die Klasse 5b der Maria-Montessori-Gesamtschule hat zusammen mit Lehrerin Silvia Kisters und Studierenden aus dem Fachbereich Design der Hochschule Niederrhein die Texte dafür formuliert, gesprochen und auch in Filmen dargestellt.
Mit der Fragestellung „Was macht Krefeld aus? Wie kann man das für Besucher und Bewohner multimedial erlebbar machen?“ hatte sich das Krefelder Stadtmarketing vor drei Jahren an den Fachbereich Design der Hochschule Niederrhein gewandt.
Dort wurde unter der Federführung von Kunst- und Design-Professorin Kerstin Plüm nach Ideen gesucht, wie man die Geschichte der Samt- und Seidenstadt und die baulichen Prunkstücke aus der textilen Blütezeit aus einer neuen, spielerischen Perspektive „erlebbar“ machen könnte.
Studierende aus den Bereichen Grafik-Design, Raum- und Produktdesign und aus der Grafik-Theorie tüftelten interdisziplinär. Zusammen mit der Agentur Habicht und Partner entwickelten sie aus vielen Mosaiksteinchen schließlich die neue Homepage.
Auf der Oberfläche erscheinen zunächst regelmäßig angeordnete Kacheln mit stark vereinfachten, aber deutlich erkennbaren grafischen Darstellungen von Krefelder Plätzen, Orten oder Gebäuden. Klickt man eine der Kacheln an, dreht sie sich, und es öffnet sich ein kurzer, informativer Text zu dem Objekt.
Wählt man dann das zugehörige Audio- oder Videoangebot, bekommt man was zu hören oder zu sehen: das Besondere an dieser Sehenswürdigkeit aus Kindermund oder mit Kinderaugen. 14 der insgesamt 50 Kacheln sind bisher schon so unterlegt; nach und nach sollen die anderen folgen.
Den Fünftklässlern von der Montessori-Schule jedenfalls hat ihre Mitwirkung an Krefelds neuer Visitenkarte Riesenspaß gemacht. Am besten hat den Klassensprechern Paula und Samuel gefallen, dass sie im Stadttheater sogar auf die Bühne durften — und dabei Krefeld mal „erleben“ wie sonst nie.