Radio Die Welle schenkt Weihnachtsstimmung in „ganz dicken Tüten“

Warum selbst Wham-Feinde heimlich mitsummen und worauf sie an Heiligabend im Lokalradio Wert legen, verrät Moderator Moritz Lapp.

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Krefeld. Morgen, endlich, ist Heiligabend. Und natürlich kommt die besinnliche Zeit auch übers Ohr. Am liebsten amerikanische Popvarianten. Seit Wochen schon. Beim besten Lokalradio am Niederrhein wissen sie das. Das Team der Welle macht den täglichen Spagat zwischen Gefallen, Erwartung und Anspruch. Moderator Moritz Lapp lässt die WZ kurz ins Konzept schauen.

Moritz, Hand aufs Herz, schöne musikalische Weihnachtszeit oder froh, wenn es vorbei ist?

Moritz Lapp: Von mir aus könnten die Weihnachtshits auch noch bis Ostern durchlaufen. Für uns Radiomacher ist das doch die schönste Zeit des Jahres. Gerade weil die Welt so stressig geworden ist, können wir mit unserer Musik helfen, in Weihnachtsstimmung zu kommen. Viele Hörer sagen uns, dass die Weihnachtszeit erst anfängt, wenn bei uns das erste Mal „Feliz Navidad“ oder „Driving Home for Christmas“ läuft. Weihnachtsmusik ist für die Stimmung mindestens so wichtig wie Plätzchen backen und Tannenbaum schmücken. So kommt Weihnachten in die Wohnzimmer, ins Auto und ins Küchen-Radio.

Stichwort „Wham-Wahnsinn“: Wie viel Last Christmas ist zumutbar, wie viel muss sein?

Lapp: Nichts polarisiert so sehr wie Last Christmas. Ohne Wham geht’s aber eben nicht. Das sehen sogar die meisten Wham-Feinde ein. Last Christmas ist auch fast immer der erste Weihnachtstitel, den wir kurz vor dem ersten Advent spielen. Im letzten Jahr hatten wir sogar ein Wham-Musik-Quiz: „Wunsch oder Wham“. Da konnten Hörer anrufen, um Last Christmas zu verhindern. Bei richtiger Antwort lief ein Wunschhit - bei falscher Antwort lief „Last Christmas“. Jeden Tag - immer um 7.10 Uhr!

Was wünschen sich die Krefelder? Gibt es da überraschende Favoriten?

Lapp: Weihnachten stehen alle auf die modernen Klassiker. Experimente gibt’s nur ganz selten. Vor ein paar Jahren hat es zum Beispiel mal One Direction mit „Christmas without you“ in die Musik-Rotation geschafft. Ansonsten wollen alle Mariah Carey, Chris Rea, Band Aid. Nur mit Tradition kommt halt auch Weihnachtsstimmung auf.

Was ist mit deutschen Weihnachtsliedern? Ist „Oh Tannenbaum“ radiokompatibel?

Lapp: Eher nicht. Das Schöne an den englischen Weihnachts-Titeln ist ja, dass sie trotzdem wie moderne Pop-Songs klingen. Und dafür schalten die Leute uns nun mal ein. Wir spielen zwar auch Weihnachts-Lieder von deutschen Künstlern. Aber die singen dann auch englisch, zum Beispiel Sarah Connor.

Ihr seid ja ein meinungsfreudiges Team. Wie sind eure persönlichen Vorlieben?

Lapp: Da sind wir uns ausnahmsweise mal alle einig. Jeder im Team ist voll im Weihnachtsfieber. Und auch wir singen am liebsten Klassiker wie „Driving Home for Christmas“ mit. Wenn die Songs laufen, dreh’ ich im Studio immer meine Boxen voll auf.

Wenn morgen die letzten Vorbereitungen laufen: Worauf dürfen sich Welle-Hörer in ihren Küchen freuen?

Lapp: Auf Weihnachtsstimmung in ganz dicken Tüten. Die Leute sind ja mitten in den Vorbereitungen und haben nur Weihnachten im Kopf. Also spielen wir an den Feiertagen natürlich fast nur Weihnachtsmusik. Dazu ein paar Wunsch-Hits von Hörern, die für unsere Aktion Lichtblicke gespendet haben. Wir achten aber darauf, dass alles im besten Mix an den Feiertagen schön besinnlich klingt.

Und was läuft heute Abend bei dir?

Lapp: Da hört man dann doch ein paar deutsche Weihnachts-Klassiker. Mit meinem kleinen Sohn übe ich seit Tagen fleißig „Oh Tannenbaum“ und „In der Weihnachtsbäckerei“. Er dreht dann meistens aber doch lieber wieder das Radio auf.