Drogenfund im "Horrorhaus" von Höxter - Krefelder festgenommen

Krefeld/ Bielefeld/ Höxter. Das Haus im Saatweg 6 in Bosseborn, einem Ort in der Stadt Höxter, hat in der Vergangenheit bereits traurige Berühmtheit erlangt. In dem sogenannten "Horrorhaus" sollen Frauen über Jahre hinweg gequält worden sein.

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Die ehemaligen Besitzer, Wilfried W. und seine Ex-Frau Angelika W,, verantworten sich für die Taten derzeit vor dem Landgericht Paderborn.

Nun ist das Haus wieder in den Fokus der Polizei geraten. In einem Ermittlungsverfahren wegen des Verdachts des Anbaus und Handels von Cannabis fand die Bielefelder Polizei heraus, dass mindestens fünf Personen in dem Haus eine Drogenplantage aufgebaut haben. Am Mittwoch stürmte eine Spezialeinheit das Haus und nahm vor Ort 12 Personen fest.

Die Ermittlungen des Kommissariats für Organisierte Kriminalität hatten ergeben, dass ein 42-jähriger Türke aus den Niederlanden vermutlich der Kopf der Bande ist. Seine rechte Hand scheint ein 43-jähriger Türke aus Krefeld zu sein. Er ist in Paderborn dem Haftrichter vorgeführt worden.

Die weiteren drei Bandenmitglieder wurden als Fahrer bzw. Helfer mit unterschiedlichen Aufgaben beauftragt. So wurde eine weibliche türkisch stämmige Person in dem Haus in Bosseborn untergebracht, damit sie ganztägig die Plantage betreuen konnte. Der schottische 50-jährige Eigentümer des Hauses kümmerte sich um die Versorgung der Frau im Haus und um Umbauten für die Plantage. Bei dem dritten Mitglied handelt es sich um einen 25-jährigen Deutschen aus dem Raum Höxter.

Die übrigen festgenommen weiblichen Personen sind durch die Haupttäter zu der Plantage gebracht worden und dienten als Erntehelferinnen vor Ort. Die Ermittlungen, insbesondere zu den Täterschaften, dauern zum jetzigen Zeitpunkt an. Die Polizei stellte insgesamt über 1000 Pflanzen sicher.