Arbeit mit Hund oder in Uniform
Bei der Vocatium-Messe im Seidenweberhaus werben 36 Aussteller bei Schülern für Ausbildungsberufe und Studiengänge.
Krefeld. 36 Aussteller stellen bei der Vocatium-Messe im Seidenweberhaus Ausbildungsberufe und Studiengänge vor. Unter den Ausstellern sind beispielsweise die Stadt Krefeld, verschiedene Unternehmen aus unterschiedlichen Branchen mit Sitz in Krefeld, aber beispielsweise auch die Bundeswehr. Die Angebote der Messe richten sich allgemein an Schüler — unabhängig vom angestrebten Abschluss. Rund 1700 von ihnen tummeln sich laut Veranstalter an den beiden Veranstaltungstagen in der zweiten Etage des Seidenweberhauses.
Anne Wallusch, die sich am Stand der niederländischen Stenden University informiert
Um sich besonders gut auf die Messe vorzubereiten, wurden die Schüler bereits zwei Wochen im Voraus über die verschiedenen Aussteller informiert. Denn hinter der Messe steht ein spezielles Konzept, das vom Institut für Talententwicklung entworfen wurde.
Die Idee hinter der Vorabinformation lautet wie folgt: Die Schüler halten auf dem im Vorfeld der Messe erhaltenen Bogen fest, für welchen Beruf sie sich interessieren. Daraufhin wird ein individueller und verbindlicher Gesprächstermin mit dem Aussteller organisiert.
Der Fokus liegt darauf, möglichst viele Fragen der Interessenten zu beantworten und über erforderliche Schulabschlüsse, Aufstiegschancen und Verdienstmöglichkeiten aufzuklären. „Uns ist wichtig, dass Studieninteressierte wissen, was auf sie zukommt, und keine falschen Erwartungen an das Studium haben“, erklärt Christian Nitz von der Hochschule Ruhr-West. Manche Aussteller bieten sogar interaktive Mitmachaktionen für die Schüler an. Andere setzen auf Tiere. So ziehen beispielsweise am Stand des Krefelder Unternehmens Fressnapf zwei Hunde am Infostand die Jugendlichen an. Am Infostand der Berufsschule für pharmazeutisch-technische Assistenten können die Schüler einen Apothekerkittel anprobieren. Die St. Augustinus Klinik versucht junge Menschen für den Beruf des Altenpflegers zu begeistern. Ein Bereich, in dem derzeit ein großer Mangel an Fachkräften vorherrscht.
Die 18-jährige Anne Wallusch steht vor dem Informationsstand der niederländischen Stenden University und ist an einem englischsprachigen Studium zur Tourismusmanagerin interessiert. Sie hat schon im voraus über genau diese Hochschule recherchiert und ist eine von vielen Schülern, die gezielt Fragen vorbereitet haben. „Ich habe bereits ein Auslandsjahr in den USA gemacht, und ich liebe es zu reisen“, sagt die Schülerin.
Besonders die Stände der Bundeswehr und des Zolls wecken das Interesse der Jugendlichen. Die Ansprechpartner tragen hier überwiegend Uniform. Auch der Beruf des Chemikanten erfreut sich großer Beliebtheit. Viele, die im sozialen Bereich eine Beschäftigung finden wollen, oder noch ein Jahr zur Orientierung brauchen, interessieren sich für ein Freiwilliges Soziales Jahr.