Regionalliga-Posse Uerdingen-Vorstand wehrt sich gegen das Liga-Aus

Krefeld · Der Insolvenzverwalter meldet den Regionalligisten KFC Uerdingen vom Spielbetrieb ab, aber der Clubvorstand will das nicht akzeptieren. Er droht mit rechtlichen Schritten.

Das Wappen des insolventen Fußballvereins KFC Uerdingen 05.

Foto: Christoph Reichwein/dpa

Das vom Insolvenzverwalter verkündete Aus des KFC Uerdingen in der Fußball-Regionalliga will der Verein nicht hinnehmen. Der Vorstand würde „dieses Vorgehen nicht akzeptieren“ und „entsprechende rechtliche bzw. anwaltliche Maßnahmen“ einleiten, teilte das Führungsgremium mit.

Am Dienstag hatte der Insolvenzverwalter öffentlich gemacht, dass der KFC Uerdingen, der unter dem Namen Bayer Uerdingen 1985 den DFB-Pokal gewann, aus wirtschaftlichen Gründen mit sofortiger Wirkung vom Spielbetrieb zurückgezogen wird. Es seien keine Einnahmen zu erwarten und stehe kein Geld zur Fortsetzung des Spielbetriebs zur Verfügung.

Mannschaft will unentgeltlich weiterspielen

Der Club-Vorstand widerspricht: „Entgegen der Meldung des Insolvenzverwalters, dass keine Zahlungen mehr zu erwarten seien, lagen ihm allerdings Zusagen vor, etwaige Fehlbeträge zu übernehmen.“ Auch hätte die Mannschaft erklärt, die Saison unentgeltlich zu Ende zu spielen. Die Abmeldung will der Vorstand nun juristisch prüfen lassen. Die Chancen sind jedoch gering.

„Uns liegt ein offizielles Schreiben des Insolvenzverwalters zur Abmeldung der Mannschaft vom Spielbetrieb vor. Der Insolvenzverwalter ist der Ansprechpartner für uns, darum haben wir sofort reagiert“, teilte der Westdeutsche Fußball-Verband der Deutschen Presse-Agentur mit.

Alle Spiele annulliert

Bei einer Abmeldung vom Spielbetrieb vor dem 30. April werden alle absolvierten Partien in der Regionalliga West annulliert. Dies war bereits im Fall von Türkspor Dortmund geschehen, die ihre Mannschaft vor Wochen zurückgezogen hatten. Für den KFC war die 0:2-Niederlage am vergangenen Samstag bei der U23 von Fortuna Düsseldorf somit die vorerst letzte Regionalliga-Partie.

Auswirkungen im Aufstiegskampf

Stand jetzt steht durch diesen Rückzug der MSV Duisburg bereits vor dem Spiel am Freitagabend (18.30 Uhr) bei der U 23 von Borussia Mönchengladbach vorzeitig als Aufsteiger fest. „Wir scheinen ja schon aufgestiegen zu sein, aber man weiß ja nie in dieser Liga“, sagte MSV-Coach Dietmar Hirsch.

Denn sollte der finanziell ebenfalls angeschlagene 1. FC Düren auch noch bis zum 30. April zurückziehen, würde dem MSV doch noch einen Punkt zum sicheren Aufstieg fehlen. Duisburgs Trainer Hirsch betonte aber: „Wir selbst können ja am Freitagabend mit einem Sieg absolut den Deckel drauf machen. Also, erst spielen und dann hoffentlich feiern.“

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(dpa)