Edelkarossen mit Schlüsseltrick erbeutet

Mitangeklagter verweigert Aussage.

Krefeld. Das Krefelder Schöffengericht versuchte jetzt in einem zweiten Anlauf, das Geheimnis vertauschter Autoschlüssel aufzuklären. Von Ende April bis Anfang Juni hatte man versucht, in drei Verhandlungstagen gegen zwei Angeklagte zu ermitteln und rätselhaften Autodiebstählen in Krefeld und Essen auf die Spur zu kommen.

Damals hatte man nur einen Angeklagten gefunden. Erst am dritten Prozesstag teilte der Verteidiger mit, dass der Mitangeklagte in der Justizvollzugsanstalt Memmingen sitzt. Das Verfahren wurde unterbrochen. Am Freitag wurde der Mitangeklagten aus Memmingen vorgeführt. Er machte jedoch von seinem Aussageverweigerungsrecht Gebrauch.

Also wurde der mutmaßliche Komplize erneut befragt und mit drei Zeugen konfrontiert. Zum Verständnis: Die beiden sind angeklagt, 2011 in Autohäusern in Krefeld und Essen jeweils teure Gebrauchtwagen besichtigt und dabei die Originalschlüssel ausgetauscht zu haben.

Zwei wertvolle Autos, ein Mercedes Benz E 500 und ein Cabrio der Marke BMW M 3, wurden seinerzeit von den Firmengeländen gestohlen, bei einem 35.000 Euro teuren Mercedes GL 420 CDI blieb es beim Versuch. Da moderne und hochwertige Autos durch eine Mitfahrsperre gesichert sind, konnten die Diebe ihre Taten nur so ausführen, indem sie nach der Besichtigung der Autos den Händlern ähnlich aussehende Schlüssel zurückgeben, die Originalschlüssel jedoch behalten.

Die drei Zeugen, darunter zwei Kriminalbeamte, machten zwar zweckdienliche Angaben, doch sind noch weitere Zeugen geladen. Dazu wird der Prozess am Dienstag, 3. September, um 9 Uhr fortgesetzt. Und sogar ein dritter Verhandlungstag steht fest: Freitag, 13. September, ebenfalls 9 Uhr. hw