Ehrenorden für Jakob Wimmers
Der 73-jährige Hülser Schütze wird beim Zapfenstreich vor dem Rathaus für besondere Dienste ausgezeichnet. Damit hatte er nicht gerechnet.
Es war ein „Staatsempfang“ der besonderen Art: Bevor draußen der Große Zapfenstreich mit der deutschen Nationalhymne gespielt wurde, kam es im Rathaus erst einmal zu einem Treffen. Nahezu 50 ehemalige und amtierende Schützenkönige waren da. Neben zwei Herren, die das ganze Jahr über das „Zepter“ in der Hand haben: Krefelds Oberbürgermeister Frank Meyer und der Bürgermeister aus der Partnerstadt Venlo, Antoin Scholten.
„Das ist alles schon eine Nummer größer als bei uns, aber immerhin haben wir gleich hinter der Grenze das Limburger Schützenmuseum“, sagte Antoin Scholten, der von einigen Königen eine Einladung bekam, auch einmal ein Schützenfest in Krefeld zu besuchen. Erfreut lernte Scholten inmitten der königlichen Männerrunde und einigen Amazonen auch die Bockumer Künstlerin Gabriele Leigraf kennen, die die einzige amtierende Schützenkönigin Krefelds ist und im Juni 2018 das große Schützenfest in Bockum anführen wird. Man musste sich noch etwas gedulden, bis das Zeremoniell, mit dem offiziell und bereits zum 11. Mal das Schützenjahr zu Ende ging, beginnen konnte.
Gerade hatte ein Platzregen eingesetzt. Der war aber nur von kurzer Dauer. Artillerie-Schützen der Linner Burggarde machten die großen Teelichter an, die auf dem inneren Rathausplatz verteilt waren. Dort standen bereits die Kanonen, Leopold I. und II. Sie kamen noch zum Einsatz. Passend zum Wetter spielte das Oppumer Schützentrommlercorps erst einmal den River-Kwai-Marsch. So langsam füllte sich der Rathausplatz. Hunderte von Schaulustigen standen hinter den Absperrgittern. Moderator Michael Blum stellte die Musikzüge, die Gesellschaften und Vereine und einige wichtige Schützen vor; neben dem Sprecher der Arbeitsgemeinschaft Krefelder Schützen, Hartmut Schmitz, auch den Stadt-Schützenkönig Heinz-Günter Schrader. Neben den Oppumern machte das Musikkorps der Bundesbahn, Sozialwerk Krefeld, mit.
Der Große Zapfenstreich wurde diesmal vom Trommler- und Fanfarencorps Gut Schlag Krefeld und vom Pfarrorchester St. Andreas (Gellep Stratum) gespielt. An einem kurzen Marsch nahmen Schützen und Abordnungen aus Oppum, Fischeln, Verberg, Krefeld Ost, Uerdingen, Hüls, Untergath, Inrath, Bockum und Linn sowie das Krefelder Amazonencorps teil.
Bevor das Kommando „Helm ab zum Gebet“ kam, wurde ein verdienter Schütze von Oberbürgermeister Frank Meyer nach vorne vor das Regiment gebeten. Für den 73-jährigen Jakob Wimmers kam die Auszeichnung völlig überraschend. Er erhielt von Frank Meyer den „Orden für besondere Verdienste um das Schützenwesen der Stadt Krefeld“.
Verdient war diese Ehrung allemal, denn der Schütze der Historischen Schützenbruderschaften Hüls hatte sich neben seiner jahrzehntelangen Vorstandsarbeit immer mit Leib und Seele für die jungen Schützen eingesetzt.
So ist der ehemalige Maler und Lackierer nach wie vor der Jungschützenmeister. Mucksmäuschenstill wurde es auf dem Platz, als dann der Große Zapfenstreich gespielt wurde. Von vielen wurde zu guter Letzt die deutsche Nationalhymne mitgesungen.