Weniger Arbeitslose im Herbst

Arbeitslosenquote in Krefeld liegt Ende September bei 10,3 Prozent. Hohe Nachfrage nach Fachkräften zahlt sich aus.

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Der jüngste Arbeitsmarktbericht mit sinkenden Arbeitslosenzahlen zeigt für Agenturchef Dirk Strangfeld eine „insgesamt gute, zufriedenstellende Entwicklung“. So liegt die Arbeitslosenquote von 7,9 Prozent in Krefeld und im Kreis Viersen mit 0,3 Prozentpunkten unter dem Vormonat und mit 0,4 unter dem Vorjahr. Das entspricht 22 160 Arbeitslosen — 838 weniger als noch im August. Selbst das Problemkind Krefeld hält Schritt und nähert sich mit einer Quote von 10,3 Prozent dem einstelligen Bereich. Besonders freut sich Strangfeld über den Aufwärtstrend bei den jüngeren Arbeitslosen. In der Gruppe der unter 25-Jährigen sank die Zahl um 13 Prozent gegenüber dem Vormonat auf aktuell 1686 Arbeitslose. „Der Rückgang der Arbeitslosigkeit der Jüngeren ist für mich ein klares Indiz, dass der Markt aufnahmefähig ist für Fachkräfte. Die Kräftenachfrage erreicht mit mehr als 1000 sozialversicherungspflichtigen Stellen weiterhin ein hohes Niveau. Der Bestand dieser Stellen liegt mit mehr als 5000 über dem Vorjahr. Qualifizierte Fachkräfte sind weiterhin gefragt. Drei Viertel der Zugänge liegen auf Fachkräfteniveau.

Angebot und Nachfrage passen am Arbeitsmarkt leider oft nicht zusammen, sind sich Strangfeld und Wirtschaftsförderungschef Eckart Preen einig. Deshalb arbeiten beide Partner bereits seit fünf Jahren erfolgreich zusammen. Preen berichtet, dass gemeinsam diverse Netzwerke mit weiteren Partnern aufgebaut wurden. Als Initiativen haben sich unter anderem Check-in Berufswelt, Kremintec, Karriere Powerplay und solche zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf gebildet. Diese haben alle ein Ziel: die Entwicklung und Vermittlung von Arbeits- und Ausbildungsstellen mit passgenauen Arbeitsplätzen für die Unternehmen. Die verschiedenen Ansätze sind für Preen einer der Gründe für die gute Entwicklung des Arbeitsmarktes. „Wir haben einen nicht unerheblichen Beitrag geleistet, indem wir zuletzt Unternehmen auf Rekordniveau angesiedelt und auch in Krefeld gehalten haben“, sagt Preen und meint damit Wirtschaftsförderungs- und Grundstückstückgesellschaft. Gehalten wurden zum Beispiel Firmen wie Incas mit 25 und Dräger mit 400 Arbeitsplätzen, die an neue Standorte umsiedeln. Neu angesiedelt wurden etwa Mercedes-Benz Herbrand mit 120 Arbeitsplätzen und Expeditors International mit mehr als 100. Das Heilpädagogische Zentrum siedelt 75 Beschäftigte und 14 Betreuungskräfte von Bockum an den neuen Standort in Fichtenhain um und plant, auf 120 Plätze aufzustocken. Hinzu kommen die Großansiedlungen im Rheinhafen - gemeinsam mit der Hafengesellschaft - wie Amazon, Bauhaus und VGG Handels AG mit insgesamt über 600 Arbeitsplätzen.

„Im letzten Jahr ist das beste Verkaufsergebnis aller Zeiten erzielt worden“, sagt Preen. Bei neuen Unternehmen spielen neben den Infrastrukturvorteilen auch weiche Faktoren wie Lebensqualität und Wohnraum eine immer größere Rolle, stellen Strangfeld und Preen fest. Entsprechend wurden Firmen wie Herbrand oder „Erlebe Fernreisen“ unterstützt.

Die Kehrseite des Verkaufserfolgs: So langsam gehen Krefeld die Gewerbeflächen aus. Der Hafen und Uerdingen-Nord sind schon ausverkauft. Derzeit gibt es im Süden Krefelds einen Investitionsboom an allein 16 Stellen. Grundstücke gibt es noch entlang der Fichtenhainer Allee, wo allerdings noch ein Bebauungsplan fehlt. Ein Teil der Grundstücke ist bereits reserviert. Angesichts des Flächenengpasses fordert Preen, dringend neue Gewerbeflächen zu erschließen. „Krefeld wächst und braucht neue Arbeitsplätze.“