Ein falsch eingestellter Rollator verunsichert

KreVital bietet ein Alltagstraining für den Umgang mit der Gehhilfe an. Denn eine falsche Handhabe birgt große Risiken.

Foto: Dirk Jochmann

Krefeld. So leicht wie es aussieht, ist es mit dem Rollator gar nicht. Sophie Hahne, Gymnastiklehrerin mit einer Zusatzausbildung im „Rollator Walking“, beobachtet es immer wieder: „Die meisten können mit ihrem Rollator nicht richtig umgehen.“ Häufig sieht sie auch, dass ältere Personen mit ihrem Rollator an den Bordsteinkanten scheitern: „Aber es gibt doch Tricks und Kniffe, um das Ganze zu vereinfachen.“ Ein großes Übungsfeld wäre auch, mit dem Rollator Busse und Bahnen zu nutzen.

Am Anfang aller Schwierigkeiten, mit der Gehhilfe gut umzugehen, steht die fehlerhafte Einstellung des Geräts. Oft ist er zu tief eingestellt, so dass die Personen auch noch viel zu tief gebeugt gehen. „Er soll eine minimale Stütze sein, und für den Fall, dass man stolpert, soll der Rollator Sicherheit geben“, erklärt die Gymnastiklehrerin. „Aber vielen nimmt das Gerät erst einmal die Sicherheit, die sie noch haben“. Auch das eingeschränkte Blickfeld — wenn man zu sehr gebeugt geht, kann zu ungünstigen Situationen im Straßenverkehr führen.

Um diese Probleme zu mindern oder gar zu beseitigen, bietet KreVital, das Institut für Gesundheitsförderung der Alexianer Krefeld, Kurse an. Das „Alltagstraining mit dem Rollator“ beginnt, nachdem jedes Gerät erst einmal auf die richtige Höhe eingestellt wurde, mit einer „Gangschule“. Dabei werden Vorwärts- und Seitwärtsgehen geübt. Kleine Hindernisparcours, ein Slalomlaufen im Gymnastiksaal, aber auch Training auf verschiedenen Untergründen draußen und das Überwinden von Bordsteinkanten gehören zum Programm.

Eine wichtige Übung ist das sichere Hinsetzen und Aufstehen mit dem Rollator zum Beispiel an einer Parkbank. Die Koordination wird trainiert und so zu einem wichtigen Aspekt der Sturzprophylaxe. Die allgemeine Fitness wird zusätzlich gesteigert, denn mit entsprechenden Gymnastikübungen trainieren die beiden Kursleiterinnen von KreVital die Arm- und Beinmuskulatur sowie die Ausdauer.

Vom gemeinsamen Üben und Erfahrungsaustausch mit anderen Rollator-Nutzern profitieren die Kursteilnehmer ebenfalls. Der nächste Kurs im KreVital am Dießemer Bruch 81 beginnt erst im März. „Doch ein Gutschein für eine Teilnahme könnte ein nützliches Weihnachtsgeschenk sein.“ meint Sophie Hahne.