Schutz vor Einbrechern Einbruchsschutz funktioniert nur gemeinsam
Die Zahl der Delikte hat sich im ersten Halbjahr 2015 gegenüber dem Vorjahr um 84 Fälle erhöht. Die Zahl an Tatversuchen bleibt
Krefeld. Der Trend im ersten Halbjahr 2015 geht zu mehr Einbrüchen als im Vorjahr. Das gilt generell für größten Städte Nordrhein-Westfalens. Auch in Krefeld hat es einen Anstieg gegeben. 499 angezeigte Einbrüche und Einbruchsversuche zählte die Polizei bislang für 2015. Im Vorjahr waren es zum gleichen Zeitpunkt nur 405.
Von den 499 Einbrüchen in 2015 blieben 213 Delikate nur ein versuchter Einbruch (42,7 Prozent). Die Ermittler führen diese hohe Zahl gescheiterter Einbrüche auf eine gute Sicherung ihrer Wohnungen und Häuser durch die Bürger zurück. Gleichzeitig ist die Ermittlungsgruppe Dämmerung unter Leitung von Kriminalhauptkommissar Frank Hörnlein ganzjährig im Kampf gegen Einbrecher im Einsatz.
So auch am Donnerstag, als sowohl Streifenpolizisten als auch Zivilermittler in Krefeld unterwegs sind, um „Täter zu entdecken und zu verdrängen“, wie Hörnlein berichtet. „Während wir bis zum Ende des Frühlings hin vermehrt Standkontrollen durchgeführt haben, sind wir jetzt dabei, unser Präsenzkonzept umzusetzen“, sagt Hörnlein. Ein Wechsel der Strategie ist aber kurzfristig immer denkbar, erläutert der Kriminalhauptkommissar.
Zukünftig wird es auch wieder unangekündigten Großkontrollen von Pkws auf den Zufahrtsstraßen zur Stadt kommen. „Zudem sind wir aber weiterhin auf die Hinweise aus der Bevölkerung angewiesen“, sagt Robert Lax, Leiter der Abteilung Kriminalprävention und Opferschutz.
„Wir können nur an die Leute appellieren, uns ganz einfach unter der Telefonnummer 110 anzurufen, wenn sie verdächtige Personen oder Autos erblicken. Wir sind dann umgehend vor Ort und können die Situation kontrollieren“, sagt Lax. Kosten entstehen für den Anrufer niemals. Doch was ist auffällig und meldungswürdig? „Das können ganz unterschiedliche Dinge sein. Ein Auto mit Kennzeichen aus einer Großstadt aus der Nähe etwa“, sagt Hörnlein. Generell sollen sich die Bürger auf ihr Gefühl verlassen, ob eine Person oder ein Auto in der Gegend fremd sei. Das Täterprofil gebe es dabei nicht. „Es gibt junge, ältere, deutsche, ausländische Täter — verallgemeinern lässt sich das nicht“, sagt Hörnlein.
Zur Sicherung der eigenen vier Wände bietet die Polizei kostenlose Beratungsgespräche an. „In rund anderthalb bis zwei Stunden machen wir uns vor Ort kostenlos ein Bild von der Wohnsicherheit der Interessierten und sprechen anhand erkannter Schwachstellen Empfehlungen zur besseren Sicherung aus“, sagt Lax.
Diese Maßnahmen können einfache Sicherungen wie abschließbare Fenstergriffe oder Zusatzschlösser, aber auch einen großzügigen Schutz durch geprüfte Sicherheitstechnik oder Einbruchmeldeanlagen beinhalten. Auch für Mieter gibt es die Möglichkeit zur zusätzlichen Sicherung ihrer Wohnung. „Grundsätzlich gilt, dass alles montiert werden darf, was wieder zurückgebaut werden kann“, sagt Hörnlein. Im Rahmen baulicher Änderungen zum Einbruchschutz gibt es ein Förderprogramm des Landes NRW.
Alle Informationen zum Thema Einbruchschutzgibt es unter Telefon: 6344920 und 6344921 oder im Internet unter www.polizei.nrw.de