Flüchtlingsunterkunft Sportvereine müssen Training verlegen

150 Flüchtlinge werden vorerst drei Wochen lang die Glockenspitzhalle belegen.

Foto: Stadt Krefeld

Krefeld. In der Glockenspitzhalle sind inzwischen alle 150 angekündigten Flüchtlinge eingetroffen. Am Mittwoch kam der erste Bus mit rund 50 Menschen gegen 16.30 Uhr an. Der zweite und dritte Bus mit jeweils etwa der gleichen Anzahl von Menschen wurde später am Abend in Empfang genommen.

Die Flüchtlinge sind Männer, Frauen und Kinder unterschiedlichen Alters, auch mindestens zwei Babys sind mit dabei. Zu dem Herkunftsländern zählen unter anderem Syrien, Albanien, Irak und Afghanistan. Die Stadt Krefeld hat die Versorgung in der Turnhalle sichergestellt, Mitarbeiter des Sozialamts sind vor Ort und betreuen die Asylbewerber. Im vorhinein wurden Betten aufgebaut, sanitäre Anlagen stehen zur verfügung und jedem Ankömmling wurde eine hygienische Erstausstattung überreicht. Um die Verpflegung kümmert sich das DRK.

Glockenspitzhalle wird zur Notunterkunft für 150 Flüchtlinge
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Glockenspitzhalle wird zur Notunterkunft für 150 Flüchtlinge

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Oberbürgermeister Gregor Kathstede bedankte sich gestern in der Glockspitzhalle bei den Helfern. Gleichzeitig dankte er auch den Sportvereinen, die aktuell nicht in der Glockenspitzhalle trainieren könnten, für das Verständnis. Betroffen von der derzeitigen Situation sind der TV Krefeld-Oppum, Adler Königshof, TV Jahn Bockum, Olympia Fischeln, Turnklub Krefeld, SSV Krefeld-Gartenstadt, HSG Krefeld, Germania Oppum, TV Burgfried-Linn, TV Gut-Heil Krefeld, RV Rheintreu Krefeld und der Handballkreis. Im Winterhalbjahr kommen noch Crefelder Hockey- und Tennisclub (CHTC) und CSV Marathon hinzu.

„Wenn man die Flüchtlinge in Deutschland unterbringt, ist eine Sporthalle sicherlich eine Notlösung“, sagt Herbert Plenker, Pressewart der Adler Königshof. „Das sollte aber weder für die Vereine noch für die Stadt eine Dauerlösung sein.“ In den Sommerferien trainiert vorerst niemand an der Glockenspitz, in der nächsten Woche muss sich die erste Mannschaft eine Alternative suchen. „Bei dem Wetter ist natürlich Konditionstraining draußen eine Möglichkeit“, sagt Plenker.

Die Handballabteilung des Turnklubs Krefeld ist ebenfalls regelmäßig in der Mehrfachhalle vertreten. „Wir versuchen, uns mit anderen Vereinen zu verständigen und fehlende Einheiten aufzuteilen“, sagt Geschäftsführer Lothar Bodo Stommel. „Wir mussten auch an der Lindenstraße ausweichen, ich fürchte, das wird bei uns zu Abmeldungen führen, weil nicht alle Mitglieder so flexibel sind. Die Flüchtlinge können natürlich nichts für ihre Situation. Nichts desto trotz muss schnell eine andere, dauerhafte Lösung gefunden werden.