Nabu Krefeld Eine Wildblumenwiese am Hauptbahnhof
Der Nabu Krefeld feiert 40-jähriges Bestehen. 2300 Mitglieder engagieren sich im Naturschutz.
Krefeld. 2014 sah es für die Krefelder Gruppe des Naturschutzbund Deutschland (Nabu) nicht so gut aus, doch 2015 sind diese Sorgen verflogen. „Das letzte Jahr haben wir einen Aufschwung erlebt“, sagt Rebekka Eckelboom, die Leiterin der Krefelder Gruppe. 2300 Mitglieder hat sie allein in Krefeld. „Der Nabu-Bezirk Krefeld-Viersen ist der größte Verband in NRW“, sagt Eckelboom zufrieden.
Auch die Zahl der Aktiven ist gewachsen. 30 bis 40 Krefelder sind dabei, wenn zwischen Oktober und März samstags die Teiche gepflegt und Pflanzen weggeschnitten werden, „damit die Teiche Sonne bekommen“. Flächen werden abgeräumt, um die Artenvielfalt zu erhöhen. Die Nabu-Mitglieder kümmern sich um eigene Grundstücke — etwa 15 im Latumer, im Hülser und Orbroicher Bruch — und städtische Flächen in Naturschutzgebieten.
Die Pflege sei anstrengend, sagt Eckelboom, „aber in der Gruppe macht es Spaß“. Man sehe den Fortschritt, beispielsweise bei der Buschwindröschenfläche am Hülser Bruch. „In diesem Jahr haben wir eineinhalb Wälle zusätzlich bearbeitet.“
Zum 40. Geburtstag hat der Nabu ein Geschenk bekommen: Auf 900 Quadratmetern der Brachfläche am Südausgang des Hauptbahnhofs wird eine Wildblumenwiese angelegt. Die Nabu-Stiftung Natur- und Kulturlandschaften, die Stadtwerke Krefeld und die Stadt Krefeld unterstützen das Projekt. „Wir wollen eine solche bunte Wiese innerstädtisch anlegen, damit die Bevölkerung sieht, wie schön das ist“, sagt Eckelboom.
Schön — und nützlich. Insekten finden hier Nahrung, und damit auch die Vögel. Passanten können künftig mitten durch die Wiese gehen. „Der Trampelpfad bleibt“, sagt Eckelboom. Der Nabu wird die Fläche pflegen - bis das Grundstück irgendwann bebaut wird.
Neben der Werbung, Aktionen und Pflegearbeiten hat die Krefelder Gruppe eine politische Agenda, den „Plan 2011 bis 2015“. Was ist umgesetzt worden?
Die Idee eines stadtnahen Grüngürtels um Krefeld, sagt Eckelboom, sei „nur begrenzt“ verwirklicht worden. In Hüls und in Traar, nicht aber an der A44 in Fischeln. „Diese Biotopvernetzung werden wir nicht schaffen“, sagt Rebekka Eckelboom nüchtern.
Auch die Ansiedlung des Weißstorchs ist noch nicht gelungen, auch wenn eine handvoll Nistplätze geschaffen wurden. Im Orbroicher und Hülser Bruch und auch am Heidberg sei der Weißstorch herumstolziert.
„Aber es gibt bisher keinen Bruterfolg.“ Nur zögerlich gelingt die Schaffung von artenreichen Wegrändern, Grünland- und Ackerflächen. „Da sind wir wie bei der Anlage historischer Dykprofile gerade in Gesprächen mit der Stadt “, erläutert Eckelboom.
Eine kleine Fläche in Hüls will der Nabu der Stadt für Graben und Deich zur Verfügung stellen. Erreicht wurde ein anderes Ziel: Das Solarkataster ist auf der städtischen Homepage einsehbar.