Euro 2016 EM-Orakel gönnt es den Franzosen (mit Video)

Papageiendame April will weitermachen. Und wünscht sich das EM-Märchen. Ihr Vorbild ist jetzt Teamplayer Toni Kroos.

Foto: Andreas Bischof

Krefeld. Kaum gönnt sich EM-Orakel April eine Pause, fliegt das Team von Jogi Löw aus dem Turnier. Schweiß, Tränen, Aufregung — alles umsonst? Nein, sei sich Graupapageiendame April sicher. Zumindest deutet das ihr Frauchen Katharina Kleiner an. Da dient wohl der von der ARD gekrönte „Packing“-König Toni Kroos als Vorbild. Der blickt zwar kurz nach der bitteren Niederlage gegen den Gastgeber auch nicht gerade glücklich in die Kamera, rückt aber gleich die gute Leistung seiner Kollegen in den Vordergrund.

Auch die Graupapageiendame will jetzt weitermachen. Aufstehen, die letzten Rasenfitzel aus dem Trikot klopfen und den Kopf nicht hängen lassen — keine schlechte Idee. Auch wenn das nicht ganz ohne Selbstzweifel geht. „April hat das erst gar nicht gut verkraftet. Wir haben es auch nachher bereut, dass wir den Urlaub nicht abgesagt haben“, gibt Papageien-Flüsterin Katharina Kleiner zu.

Warum die Papageiendame das Köpfchen jetzt nicht in den Sand steckt und auch das Finale vorhersagen möchte? „April meint, dass die Deutschen sehr gut gespielt haben und ihr Bestes gegeben haben.“ Da ist er wieder, der Toni-Kroos-Faktor. Jetzt gönnen es natürlich viele der Elf um den effizienten Torwart-Schreck Antoine Griezmann. Schließlich ist man dann mal wieder gegen den Sieger eines großen Turniers ausgeschieden. Auch unser EM-Vogel lässt ausnahmsweise leichte Tendenzen erkennen und knabbert vor der letzten Orakel-Runde liebevoll am Fähnchen der Franzosen rum. „Die haben es verdient“, findet auch Katharina Kleiner.

Trotzdem lässt es die Papageiendame ruhig angehen. Schließlich will sie sich keinen weiteren Fehlschlag leisten. Nach einem kurzen Schwenker in Richtung Portugals Apfelpicker steht das Ergebnis für unsere gefiederte Freundin fest: Das EM-Märchen unter dem Eiffelturm soll am Sonntag in Erfüllung gehen, die Liebe zur Équipe Tricolore wieder glühen.

Und wie geht Papageiendame mit der großen Leere nach der EM um? „Damit hat sie kein Problem. Die hat ja ganz viel zu spielen in ihrem Papageienzimmer und ganz viele Kumpels und Freunde — da kommt keine Langeweile auf“, erklärt Frauchen Katharina Kleiner. Ja, so ein Abend mit guten Freunden wär schon was jetzt. Die Lethargie nach dem EM-Aus lässt sich schließlich am besten gemeinsam ertragen.

Auch April will sich jetzt wieder mehr um ihr Liebesleben kümmern. Ihr Papageiengatte sei schließlich während der vergangenen Wochen viel zu kurz gekommen. Und wenn es nach Katharina Kleiner geht, sehen wir unsere gefiederte Freundin dann in zwei Jahren wieder.

Das Orakel-Fazit: Im ersten Gruppenspiel gegen die Ukraine feiert der elf Jahre alte Vogel einen tollen Einstand und sagt, ohne zu zögern, den Sieg der Nationalelf voraus. Beim Topspiel der Gruppe liegt sie zum ersten Mal leicht daneben und orakelt wieder einen Sieg für Jogis Jungs. Die Tendenz stimmt aber - es war ein kniffliges Match. Nach dem lahmen Unentschieden liegt unsere gefiederte Freundin gegen Nordirland wieder richtig - Sieg Deutschland. Im Achtelfinale dann der erste große Patzer: April kickt die Deutsche Elf raus - die setzt sich aber souverän gegen die Slowakei durch. Drucksituation vor dem Spiel gegen Italien. April kriegt vor dem Italien-Klassiker Konkurrenz. Und zeigt, dass sie dem Druck standhält: Sieg nach Elfmeterschießen - nur beim Ergebnis lag sie daneben. Herausforderin Kaninchen Lotte ist plüschiger als die Papageiendame, kann sich vor dem Halbfinale aber nicht zu einer Entscheidung hinreißen lassen.