Sollbrüggenpark Entschlammung im Sollbrüggenpark: Zu Jahresbeginn geht es los

Ost. · Auf das obligatorische gemeinsame Bier oder Wasser hieß es nach der ersten Sitzung der Bezirksvertretung Ost Corona bedingt zu verzichten. Doch alles andere war fast so, wie es auch in der letzten Sitzung vor der Kommunalwahl gewesen war.

Die Arbeiten am verschlammten Weiher im Sollbrüggenpark starten im Januar oder Februar.

Foto: Andreas Bischof

Viele vertraute, einige neue Gesichter, bei neuen Stimmverhältnisse zugunsten der Grünen und einer erneuten politischen Zusammenarbeit von SPD, Grünen und FDP. Selbst das gleiche Thema stand oben an: Die Entschlammung des Sollbrüggenparks. Die gute Nachricht vorneweg: Die vom Kommunalbetrieb in Auftrag gegebenen Arbeiten sollen im kommenden Januar und Februar nun endlich durchgeführt werden.

Geschwister Thome machten auf die Verschlammung aufmerksam

Seit sieben Jahren beschäftigt die Bezirksvertretung die Verschlammung des Wassergrabens um die Musikschule im Sollbrüggenpark – ohne dass bislang das Problem behoben wurde. 2015 machte das Geschwisterpaar Katharina und Marcus Thome im Rahmen des Wettbewerbs „Jugend forscht“ dort auf die mangelnde Wasserqualität aufmerksam. Verfaulendes Laub und Enten-Grütze sind danach die Hauptursachen der Schlammbildung. Als langfristige Lösung schlugen die jungen Forscher eine Entschlammung des Grabens vor. Doch wegen der geschätzten Kosten in Höhe von 100 000 Euro blieb das ein Wunsch.

Ein Förderantrag des Bürgervereins Bockum bei der Stiftung NRW lief ins Leere. Erst als der Bürgerverein und die Stadt sich einigten, die Kosten in drei Bauabschnitten untereinander aufzuteilen, kam Bewegung rein. Auf Initiative des Bürgervereins holten 2018 zwei kleine Bagger die ersten knapp 60 Tonnen stinkenden Schlamms aus dem Graben. Dann sollte die Stadt übernehmen.

Freude kam in der alten Bezirksvertretung auf, als ein Jahr früher als ursprünglich zugesagt, nämlich 2019, eine entsprechende Summe für die weitere Entschlammung in den Haushalt eingestellt wurde. Doch nichts passierte. Worauf Wolfgang Merkel, alter und neuer Bezirksvorsteher, erstmals hörbar während einer Sitzung die Fassung verlor. „Ich habe die Schnauze voll“, lautete sein damaliger Kommentar und er forderte den KBK auf, in die BZV zu kommen.

Andreas Horster vom Vorstand kam im folgenden Juni persönlich vorbei und versprach, dass nach notwendigen Probenuntersuchungen auf Schadstoffe im Oktober die Entschlammung des Wassergrabens beginnen solle. Bei einem Besuch vor Ort in der vergangenen Woche musste Merkel und der Bürgerverein jedoch feststellen, dass mit den Arbeiten noch nicht begonnen worden ist. Deshalb stellten SPD und FDP für die erste Sitzung der BZV jetzt einen dringlichen Antrag.

Dass die beiden Anträge nun in der Sitzung zurückgezogen wurden, hängt mit einem aktuellen Schreiben des KBK zusammen. Darin erklärt Horster, dass die Forderungen der Unteren Naturschutzbehörde umfangreicher gewesen seien als im Juni bekannt. „Wir mussten die historische Parkanlage in besonderer Weise berücksichtigen, wie auch besondere Anforderungen zum Artenschutz (Amphibien) und der aquatischen Lebenswelt einarbeiten.“ Die Arbeiten zum Entschlammen seien aber aktuell ausgeschrieben, entsprechende Angebote würden erwartet. Noch in diesem Jahr soll der Auftrag vergeben werden und im Januar und Februar des kommenden Jahres ausgeführt werden. Doch schon jetzt habe die Untere Naturschutzbehörde mögliche weitere Forderungen angemeldet.