Vollgelaufene Keller Entwässerung: CDU fordert Masterplan
Krefeld · Der KBK soll nach Wunsch der Partei ein Konzept zur Entwässerung erarbeiten. Die Pumpen sollen laut Vermeulen mit voller Kraft weiter betrieben werden.
In den Niepkuhlen und im Stadtwald steht das Wasser hoch, Kleingärten in Bockum sind geflutet, die zweite Ebene der Rathaus-Tiefgarage schwimmt. Krefelder in nahezu allen Stadtteilen sind von der Problematik des hohen Grundwassers betroffen, viele von ihnen waren jetzt der Einladung der CDU-Fraktionen in den Bezirksvertretungen Mitte, Nord und Ost gefolgt, die zum Gespräch darüber geladen hatten.
Peter Vermeulen, Ratsherr und Sprecher der CDU in der BZV Nord, hatte aus aktuellen Fachbeiträgen die Erkenntnisse zu dem Phänomen zusammengestellt und vorgetragen. „Aus Sicht der Stadt sind die seit Monaten überdurchschnittlich hohen Regenmengen schuld an der Misere. Gehofft wird auf den Sommer, und damit sinkende Pegelstände und ablaufendes Grundwasser. Den Hauseigentümern werden seitens der Stadt Ratschläge an die Hand gegeben, wie ein Haus nachträglich abgedichtet werden kann“, so Vermeulen. Das reicht nach Ansicht der CDU aber nicht.
100 Bürger waren ins Pfarrheim St. Hubertus gekommen
Vermeulen fordert daher, dass die Pumpen weiter vorzugsweise mit voller Kraft betrieben werden, zweitens müssten Gräben und Durchlässe sauber gehalten werden, damit das abgepumpte Wasser abfließen kann, drittens brauche es einen „Masterplan Entwässerung“, der von Fachleuten erarbeitet wird. Dafür will die CDU in den Haushaltsberatungen einen Betrag von 300 000 Euro blocken, damit der Kommunalbetrieb Krefeld tätig werden könne. Der KBK indes brauche aber Geld und Personal, „um überhaupt tätig werden zu können“, erklärte Vermeulen vor etwa 100 Besuchern im Saal des Pfarrheims St. Hubertus.
Vermeulen zeigte mögliche Lösungsmöglichkeiten auf, die näher untersucht werden müssten. Er warb dafür, Sachverstand einzuholen, etwa von der LINEG, die im Nordwesten Krefelds bei der durch Bergbauschäden entstehenden Vernässung Abhilfe schafft. „Es gibt viel zu tun. Und es ist Zeit, dass die Stadt tätig wird.“
Der hohe Grundwasserspiegel in Krefeld ist zwar nicht bergbaubedingt, aber eine Folge verringerter Industrietätigkeit. Früher hat die Textilindustrie und eine große Brauerei Grundwasser entnommen. Heute fehlen diese Entnahmen. „Das hohe Grundwasser alleine auf den Regen zu schieben, entlässt die Verwaltung also nicht aus ihrer Verantwortung“, sagt Vermeulen. Bei der Bebauung des Dykgebiets sei das Niederschlagswasser auf den Grundstücken nicht kanalisiert worden. Stattdessen fließe das Versickerungswasser in tiefe Sickerschächte und damit unmittelbar ins Grundwasser. „Das ist aus der heutigen Sicht eine Fehlentscheidung der damaligen Bauplanung. Und schon damals hat die Stadt Krefeld die Baugenehmigung erteilt“, sagt Vermeulen. Die Stadt dürfe nicht länger achselzuckend zusehen, wie Grundstücks- und Immobilienwerte durch das Wasser-Problem fallen. Red