Interkulturelle Aktionswoche Es zählt „Vielfalt statt Einfalt“
Die Interkulturelle Aktionswoche hat begonnen. Zum Auftakt gab es Programm auf dem Neumarkt und im Schwanenmarkt.
Krefeld. „Vielfalt: Das Beste gegen Einfalt“ — das Motto der diesjährigen Interkulturellen Woche prägte auch die beiden Auftaktveranstaltungen am Samstag auf dem Neumarkt und im Schwanenmarkt. Der ausrichtende Arbeitskreis für Zuwanderung und Integration feiert mit seinen Partnern in diesem Jahr sogar ein Jubiläum. Vor 40 Jahren startete das Fest noch unter dem Motto „Tag des ausländischen Mitbürgers“.
Der OB-Wahlen wegen war die Aktionswoche von September auf Oktober verlegt worden. Dafür war der neue SPD-Oberbürgermeister Frank Meyer auf dem Neumarkt und im Schwanenmarkt dabei.
Die Aktionswoche ist längst fester Bestandteil im Krefelder Kalender. Wichtigstes Ziel der Veranstalter: „Die kulturelle und die religiöse Vielfalt in unserer Gesellschaft sollen damit gestärkt und in einem gleichberechtigten Dialog ablaufen.“ Dies gelte erst recht vor dem Hintergrund, dass die Unterstützung und die Integration der Flüchtlinge in Krefeld auf Dauer ein zentrales politisches und gesellschaftliches Thema sein wird.
Neben kulinarischen Köstlichkeiten und Kultur aus drei Kontinenten gab es auf dem Neumarkt jede Menge Informationen rund um das Thema Zuwanderung und Aufnahme. Sechs verschiedene Stände machten die Räume eng und die Kommunikation einfach. Neu dabei war in diesem Jahr der Kulturverein Anton Tschechow und Kunsthandwerk und Schmuck von Yatayiz.
Detlef Schaafs, der den DGB im Arbeitskreis vertritt, sagte: „Wir brauchen Offenheit und die Bereitschaft zu immer wieder neuen Begegnungen: Nur so lassen sich Vorurteile abbauen und kann ein echtes Miteinander entstehen.“ Die Aktionswoche biete daher einen Raum, um Unbekanntem zu begegnen und aufeinander zuzugehen. Das sei insbesondere in diesen Tagen wichtig, in denen so viele Menschen bei uns ein neues Zuhause suchten, sagt Schaafs.
„Dieser Gesundheitstag ist eine gute Möglichkeit, mit Fachleuten zu unterschiedlichen Themengebieten in Kontakt zu kommen“, betonte Eleni Biskini-Fischer von der Integrationsagentur der Diakonie. Diese war mit dem Arbeitskreis Veranstalter im Schwanenmarkt. „Das Angebot richtet sich an Menschen mit und ohne Zuwanderungsgeschichte“, sagte die gebürtige Griechin aus Piräus.
Das Familienzentrum Dreikäsehoch vom Kanesdyk und der Bewegungskindergarten Pfiffikus vom benachbarten Wilmendyk waren auch dabei — beides Einrichtungen des Kinderschutzbundes. Daneben standen die Berater der Kliniken Alexianer und Königshof für Fragen unter anderem zur Demenz bereit.
Dort erfuhren die Besucher von einem wenig bekannten Phänomen der Demenz-Krankheit: „Zugewanderte Menschen verlieren mit der Demenz allmählich auch ihre deutschen Sprachkenntnisse.“
Für Ratsuchende ohne Deutschkenntnisse gibt es Übersetzer vom Sprachvermittlerpool der Diakonie in den Sprachen Englisch, Französisch, Spanisch, Griechisch, Italienisch, Russisch, Türkisch, Mazedonisch, Amharisch (Äthiopisch), Polnisch und sogar den afghanischen Hauptsprachen Paschtu und Dari. „Jeder ist willkommen, sich zu informieren. Wir möchten, dass das wichtige Thema Gesundheit bei allen Altersgruppen ankommt“, sagt die frühere SPD-Stadträtin Eva Staudacher vom Arbeitskreis.