BRAUCHTUM 300 Gäste und trockene Gardisten
Krefeld · Der Fackelzug fiel zwar ins Wasser, aber der Regimentsappell der Prinzengarde war ein Riesenfest bis in die Nacht.
Der von allen mit Spannung erwartete große Fackelzug der Prinzengarde fiel buchstäblich ins Wasser. Gegen Mittag setzte Regen ein und die Strecke vom Sammelpunkt an der Pferderennbahn bis zum Stadtwaldhaus war spiegelglatt. Da zog der Vorstand die Reißleine und bestellte lieber einen Bus.
Nach dem Empfang der Mitglieder und Freunde der Prinzengarde traf die Garde dann trocken im Stadtwaldhaus an der Hüttenallee ein und zog „mit klingendem Spiel“ in den vollbesetzten Saal. Dieser erbebte regelrecht, als sich die feingemachten Prinzengardisten mit der Regimentskapelle durch die engen Tischreihen schlängelten. Prinzengarde-Präsident Christian Cosman: „Ich bitte um Verständnis, dass wir unsere Truppe mit Fahnen und Instrumenten nicht über die Eisschollen jagen wollten.“ Und ein Gardist brummte dazu: „Es ist gar nicht so schlecht, dass wir mit trockenen Uniformen einziehen dürfen.“
Ein in Weiß-Grün strahlender
Saal voller Männer
Mehr als 300 Männer waren der Einladung der Prinzengarde zum Regimentsappell gefolgt. Der Saal erstrahlte förmlich in den Gardefarben Weiß-Grün, nur gesprenkelt durch das feierliche Schwarz der Ehrengäste. Dazu sah man kleine rote Tupfer. In der einen Ecke saßen die Rotröcke der Westgarde, der Begleitgarde der Prinzessin. Und gegenüber konnte man die prächtigen roten Gewänder des närrischen Dreigestirns aus Elsdorf bewundern.
Die Truppe aus dem Kölner Umfeld war mit Prinz Dustin I., der Jungfrau Kati und dem Bauern Atze erschienen. Mit „Heidewitzka, Herr Kapitän“ kam die Truppe auf die Bühne. Das Tanzmariechen mit seinem Tanzoffizier hatte gerade Platz für ein paar schwungvolle Kombinationen, da begrüßte der Präsident die vielen Ehrengäste.
An der Spitze: Rainer Küsters, der Ehrenpräsident. Natürlich war auch der amtierende Prinz, Andreas II., mit seiner Prinzessin Claudia II. anwesend. Die Führungsspitzen des Deutschen und Rheinischen Karnevals war erschienen und füllte mit Vertretern der heimischen Politik den Saal.
Große Überraschung für Karl Müller aus den eigenen Reihen
Tradition hat neben den Beförderungen jedes Jahr die Ernennung eines Förderers zum Ehren-Major. Diesmal überreichte Präsident Cosman dem Geschäftsführer der Bolten-Brauerei aus Korschenbroich, Michael Hollmann, Kappe, Urkunde und Corpskrawatte. Zwei neue Senatoren gibt es auch: Es sind Heiner Kempken und Rolf Müllejan. Die Überraschung im Publikum und beim Geehrten war perfekt, als der Präsident dann Karl Müller, einen Langgedienten aus den eigenen Reihen, mit der höchsten Gardeehrung, dem Großkreuz, auszeichnete.
Zum Schluss des munteren Abends, Mitternacht war schon vorbei, da trat der Präsident noch einmal ans Mikrofon. Cosman: „Ich bedanke mich bei den Gästen, den Helfern und allen Mitgliedern. Auch im 105. Jahr sind wir gut aufgestellt.“ Und ein letztes Helau schallte durch den Saal.