Feinstaub bleibt ein Problem
Grenzwert im Hafen bis Ende Mai 25 Mal überschritten — die zweithöchste Belastung in NRW.
Krefeld. Obwohl die Hentrichstraße seit Ende 2012 begradigt ist, kämpft Krefeld weiter mit der hohen Feinstaubbelastung im Hafen. Der Grenzwert von 50 Mikrogramm pro Kubikmeter wurde bis Ende Mai an 25 Tagen überschritten, teilte das Landesumweltamt mit. Nur eine Messstation in NRW (an der Wilhemstraße in Aachen) schneidet in diesem Zeitraum mit 28 Überschreitungstagen noch schlechter ab.
Die EU-Feinstaubrichtlinie schreibt seit 2005 vor, dass im Laufe eines Jahres bis zu 35 Überschreitungstage erlaubt sind. In den Jahren 2006, 2008 und 2009 hat Krefeld diese Hürde jeweils gerissen. Dass dies in diesem Jahr erneut geschieht, gilt als wahrscheinlich.
Mit einer Klage der EU muss Krefeld dennoch nicht rechnen. Grund: Die Stadt kann nachweisen, sich aktiv um das Problem zu kümmern. Der Fahrbahnbelag wurde erneuert, Lkw müssen ihre Ladung abdecken, die Höchstgeschwindigkeit wurde begrenzt. Als wichtigster Schritt gilt die Begradigung der Hentrichstraße. Der neue Straßenbahnabschnitt mit einem großen Kreisverkehr hat eine Länge von 285 Metern. Kosten: 1,4 Millionen Euro. 65 Prozent davon hat das Land übernommen.
Die winzigen Schmutzpartikel des Feinstaubs in der Luft verursachen Atemwegserkrankungen. Sie können zudem Herz- und Kreislaufversagen sowie Lungenkrebs auslösen.
„Angesichts der aktuellen Grenzwertüberschreitungen sollten die zur besseren Luftreinhaltung vorgesehen Maßnahmen intensiviert werden“, forderte Christoph Bönders, umweltpolitischer Sprecher der Grünen. Er will, dass sich der Umweltausschuss erneut mit dem Thema beschäftigt. Bönders möchte von der Verwaltung wissen, ob Schritte gegen die Feinstaubbelastung geplant sind.