Wider die Regulierungswut
Neue Schilder sollen den Freizeitverkehr besser regeln.
Krefeld. Vorsicht, überlegen Sie sich genau, wie und wo Sie sich bewegen — es könnte verboten sein. Okay, das ist mehr als übertrieben. Doch so langsam beschleicht einen das Gefühl, das die Regulierungswut hierzulande ausufert.
Schon längst ist die Zeit vorbei, da sich Kinder einfach eine schöne Wiese oder einen Hof suchen konnten, um dort nach Herzenslust zu bolzen. Wer eine Veranstaltung anbieten möchte, hat sich erst einmal durch die immer komplizierter werdenden Vorschriften zu wühlen. Wer dann auch noch Musik anbieten möchte, muss sich vor der Gema in Acht nehmen. Feiernde in der Innenstadt müssen sich sowieso in Acht nehmen, wenn’s dem weniger feierwütigen Nachbarn nicht gefällt, Raucher sowieso und auch Radfahrer müssen stets befürchten, dass die Helmpflicht droht. Und jetzt also geht’s um Krefelds liebste Sommerfrische — den Stadtwald. Freizeitsuchende aller Art geraten sich in die Haare und rufen nach klaren Regeln.
Jetzt mal ehrlich: Abgesehen davon, dass sich auch an bessere Schilder kaum einer halten wird, wäre das doch eigentlich alles gar nicht nötig. Voraussetzung ist natürlich, dass sich alle an etwas halten, das dieser Tage etwas in Vergessenheit geraten scheint: Respekt für und Rücksicht auf andere. Fangen wir doch einfach alle schon einmal damit an.