Grünes Licht für den Straßenstrich am Dießem
Bezirksregierung sieht an der Neuen Ritterstraße „das Wohl der Jugend“ nicht gefährdet: Kontrollen ausreichend.
Krefeld. Die Bezirksregierung lehnt eine Ausweitung des Sperrbezirks ab. Das erklärte eine Sprecherin der Düsseldorfer Behörde auf WZ-Anfrage: „Aktuell sehen wir dafür keine Möglichkeit“, sagt Stefanie Klockhaus. Krefelder Politiker, insbesondere aber die Anwohner der Neuen Ritterstraße, hatten darauf gesetzt, um den seit mehr als einem halben Jahr dort etablierten Straßenstrich zu verdrängen. Doch nach Darstellung Klockhaus’ gibt es hierfür keine Handhabe, da die alles entscheidende Frage negativ beantwortet worden sei: Das Wohl der Jugend sei nicht gefährdet.
„Es gibt dort keine Schule, kein Jugendzentrum und keinen Kindergarten. Daher sind uns aktuell die Hände gebunden“, so die Sprecherin. Zweimal hätten Vertreter der Bezirksregierung sich die Situation vor Ort angeschaut, beide Male seien keine Prostituierte angetroffen worden. „Einmal waren wir nachmittags dort, dann vor zwei Wochen zwischen 21 und 22 Uhr. Dabei wurden wir durch den Ordnungsdienst der Stadt Krefeld begleitet“, sagt Klockhaus. Dessen Maßnahmen — regelmäßige Kontrolle, Verscheuchen aus dunklen Ecken und von ungebetenen Plätzen — werden als ausreichend angesehen. Auch die Polizei kontrolliert immer wieder.
Die Anwohner klagen über die verstreuten Hinterlassenschaften und begegnen regelmäßig Prostituierten, die gerade Freiern ihre Liebesdienste anbieten. Einige gaben an, sie seien schon beschimpft oder sogar bedroht worden. Sie sehen hier auch eine Gefahr für die Kinder, die in diesem Gebiet leben. In der Bezirksvertretung Süd berichteten Anlieger, es seien abends bis zu 100 Prostituierte auf und an der Neuen Ritterstraße zu beobachten.
Dass es eine Verdrängung geben könnte, wird wiederum in Gellep-Stratum befürchtet. Dort bietet aber offensichtlich an der Fegeteschstraße nur eine Prostituierte ihre Dienste an, sagt die Polizei. Sie winkt Autofahrern freundlich zu, um auf sich aufmerksam zu machen, und soll auf einem nahegelegenen Grundstück eine Matratze bereitliegen haben.
Nur wenige hundert Meter weiter auf der anderen Rheinseite ist man ebenfalls in Sorge über das vermehrte Treiben von Liebesdamen. Unmittelbar hinter der Rheinbrücke steht in Mündelheim regelmäßig eine junge Frau. Doch auch in den Wagen, die dort auf dem Seitenstreifen stehen, soll es heiß hergehen. Der Stadt Duisburg ist das ein Dorn im Auge, weshalb regelmäßig Kontrollen stattfinden — etwa, indem schlicht Knöllchen an Falschparker verteilt werden.