WZ-Serie: Neu am Start Schulfreunde werden Filmteam
Während des Studiums haben vier Krefelder angefangen, kleine Filme zu drehen. Mittlerweile sind sie gut gebucht und haben Pläne für große, anspruchsvolle Werke. Auch für die Krefeld Pinguine haben sie gedreht.
Es sollte etwas gänzlich Neues sein. Keine Assoziationen wecken. Mit nichts anderem in Berührung stehen. Und so habe er ein Dreivierteljahr über den Namen der Firma nachgedacht, erzählt Geschäftsführer Ingo Mahlitz. Herausgekommen ist „Loniac.“ Ein Zufall. „Ich habe dann einfach ein paar Buchstaben zusammengewürfelt. Es sollte ein komplett neues Image aufgebaut werden.“
Es war 2013, als Mahlitz zusammen mit seinem Kumpel Julian Peters das kleine Film-Unternehmen aus der Taufe hob. Eine Idee, entstanden aus einem Freundeskreis, die sich während der Schule am Berufskolleg Glockenspitz entwickelt hatte. Stefan Pusch, Philipp Müller, Julian Peters und eben Ingo Mahlitz ließen sich zum Gestaltungstechnischen Assistenten fortbilden. Der Gedanke, gemeinsam Filme zu produzieren, kam den vier Krefeldern schon in diesen Tagen. Später setzten sie die Idee in die Tat um.
Die erste Motivation war dem leeren Geldbeutel geschuldet. „Wir haben im Studium eine Möglichkeit gesucht, Geld zu sammeln, um die Wohnung zu bezahlen. Wir haben angefangen, kleine Filme zu drehen. Es kamen immer mehr dazu.“ Kommunikationsdesign hieß der Studiengang an der Hochschule Niederrhein. Es wurde für Mahlitz und seine Mitstreiter ein Erfolg. Alle vier bilden noch heute das feste Team in der Firma, sie verpacken Botschaften in ästhetische und emotionale Bilder, liefern auch die Konzepte. Pusch kümmert sich um alles rund um die Kamera, Müller übernimmt die Tonbearbeitung. Peters, der zuvor in der Filmproduktion schon in Düsseldorf gearbeitet hatte, die Animation. Dazu stoßen auch immer wieder Freischaffende, denn die Auftragsbücher sind voll in diesen Tagen.
Zu Beginn der vergangenen Saison drehten die Vier sogar einen kurzen Introfilm für die Krefeld Pinguine, der im Klub auf viel Anerkennung stieß. In diesem Jahr aber gab es keine Zusammenarbeit mehr. Das Budget war knapp. „Wir hatten schon 2017 mehr Geld reingesteckt, als wir herausbekommen haben. So etwas ist ein Megaaufwand. Wir haben es aber gerne gemacht. Das Projekt war cool.“ 100 Stunden Arbeit kamen da für etwa zwei Minuten Film zusammen.
Anfangs hatte Loniac in den Wintermonaten immer zu kämpfen. Mittlerweile aber „sind wir ausgebucht“, erzählt Ingo Mahlitz, der mit 29 Jahren älteste des Quartetts. Sein Geschäftspartner Julian Peters ist ein Jahr jünger. Früher schickten sie E-Mails an die Unternehmen, reichten ihre Visitenkarten ein. Doch in der Regel gab es keine Rückmeldungen. „Die großen Firmen in Fichtenhain haben sich nicht für uns interessiert. Jetzt ist die Auftragslage gut“, sagt Mahlitz.
Bittsteller sind die vier Krefelder längst nicht mehr. Loniac hat heute in der Szene einen Namen und kann es sich leisten, auszusortieren. Nicht mehr jedes Projekt um jeden Preis: „Wir wollen große, coole Dinge machen. Wir wollen anspruchsvoller drehen.“ Denn anfangs gab es auch viel Skepsis in Krefeld an den Gründern. Doch auch das hat sich gewandelt. „Heute kommen auch viele Kunden aus Krefeld zu uns.“ Und auch Loniac ist dorthin gegangen, wo viele Auftraggeber sitzen. Weg von der Lewerentzstraße. Ab in die Medienstadt Düsseldorf. In Kö-Nähe, am Hauptbahnhof. Krefeld aber ist der Wohnort geblieben.