Sparkasse Krefeld Flüchtlinge eröffnen Girokonten

Zehn Bewohner der Turnhalle an der Gerberstraße besitzen seit Mittwoch ein Konto bei der Sparkasse Krefeld. Tausende weitere sollen folgen.

Foto: Andreas Bischof

Krefeld. Die Einrichtung des Kontos erwies sich als kompliziert. Nach ein paar Sprachbarrieren, die auch ein hinzugezogener Dolmetscher nur schwer lösen konnte, schafften es die beiden Azubis der Sparkasse Krefeld dann aber doch. Sie hatten dem aus Afghanistan stammenden Bewohner der Flüchtlingsunterkunft an der Gerberstraße ein Girokonto eingerichtet.

Der Startschuss zu einer tausende Flüchtlinge umfassenden Aktion ist gefallen, wie Projektleiter Torsten Schaffrath von der Sparkasse Krefeld erläutert.

„Für uns alle bedeutet die Flüchtlingszuwanderung eine große Umstellung, der man flexibel entgegentreten muss. Deshalb haben wir uns entschieden, ein Hilfsangebot zur Einrichtung von Girokonten für Flüchtlinge ins Leben zu rufen. Wir rechnen grob geschätzt mit 5000 bis 10000 Kontoeröffnungen in den nächsten Wochen und Monaten“, so Schaffrath.

Das Vorhaben ist wie folgt geplant: In Zweierteams gehen Azubis der Sparkasse Krefeld aus dem 2. und 3. Lehrjahr in die einzelnen Flüchtlingsunterkünfte. Dort wird mit der Hilfe von Sozialarbeitern und Dolmetschern den Flüchtlingen die Funktion eines Girokontos erläutert.

„Die Vorteile liegen auf der Hand. Die Flüchtlinge müssen ihr Bargeld nicht immer mit sich führen. Zudem kann auf die Ausstellung von Barchecks verzichtet werden, was auch die Verwaltung entlastet“, sagt Schaffrath. Kostenlos ist das Konto nicht.

Es werden pro Monat 3,75 Euro fällig. In sieben Tagen werden die Flüchtlinge ihre Geldkarte erhalten. Spätestens dann wird es sicher noch mal kompliziert werden. Der Umgang mit den Automaten soll aber ebenfalls von Sparkassenmitarbeitern in Ruhe erläutert werden.