Hilfsbereitschaft Flüchtlingshelfer wünschen sich Hilfe von den Behörden

Freiwillige Kräfte klagen über die Abschottung der städtischen Notunterkünfte.

Christoph Bönders vom Flüchtlingsrat fordert, einen Flüchtlingskoordinator für Krefeld einzusetzen. Archiv: A. Bischof

Krefeld. Nach wie vor ungebrochen ist auch in Krefeld die Welle der Hilfsbereitschaft für die ankommenden Flüchtlinge, stellt Christoph Bönders vom Flüchtlingsrat fest. Nur die Umsetzung in konkrete Taten sei schwierig, betont der Lehrer im Ruhestand. Bönders: „Der Austausch mit den städtischen Behörden ist schwierig, weil insbesondere der Fachbereich Soziales stark überlastet ist.“

Unverständlich ist dem Flüchtlingsrat, warum sich die CDU und mit ihr Stadtdirektorin Beate Zielke vehement gegen die Einrichtung der Stelle eines Koordinators wehrt. „Alle arbeiten am Limit oder darüber. Zudem zeigt das Beispiel Düsseldorf, dass es mit einem Koordinator besser geht.“

Klagen kommen von vielen Helfern, die keinen Zugang zu den Notunterkünften erhalten oder deren Sachspenden dort abgewiesen würden. Dazu stellt Stadtsprecher Timo Bauermeister fest: „ Es ist selbstverständlich auch Aufgabe der Stadt Krefeld, die Flüchtlinge an den Standorten zu schützen — zum Beispiel vor Übergriffen — und ihre Privatsphäre so gut wie in dieser Lage möglich zu sichern. Aus diesem Grund haben nur legitimierte Personen Zutritt zu den Flüchtlingsunterkünften. Dafür bitten wir um Verständnis.“

Unterstützung von freiwilligen Helfern sei natürlich willkommen, versichert Bauermeister weiter. „Diese muss aber organisiert werden, um zielgerichtet helfen zu können. Personen, die Hilfe anbieten, werden von der Stadt an die entsprechenden Stellen vermittelt. Partner sind hier auch das Freiwilligenzentrum, die Caritas und der Flüchtlingsrat.“

Für Anfragen hat die Stadt inzwischen eine Internetseite eingerichtet: www.krefeld.de/flüchtlinge und eine Telefon-Hotline geschaltet: 86 44 44. Klare Reglungen über den Zugang von freiwilligen Helfern gibt es derzeit allerdings nicht.

Fest steht, dass Helfer im Interesse der Sicherheit zum Teil ein polizeiliches Führungszeugnis beantragen müssen. Das betrifft zum Beispiel die Betreuung von Kindern von Flüchtlingen. Polizeisprecherin Melanie Paeßens macht jedoch darauf aufmerksam, dass dies nicht, wie der Name vermuten lässt, bei der Polizei erhältlich ist. Vielmehr sind die Bürgerbüros der Stadt dafür zuständig.

Unter www.krefeld.de ist im Internet auch ein Vordruck dafür zu finden. Für Ehrenamtler fallen dafür keine Gebühren an. Neben dem ausgefüllten Antrag sind der Personalausweis oder ein Reisepass und die Bestätigung der Einrichtung, für die das Ehrenamt ausgeübt wird, in den Bürgerbüros vorzulegen.