Forstwalder bringen Robin Hood auf die Bühne
Die Theatergruppe setzt am ersten Adventswochenende die seit 1989 gezeigten Aufführungen fort.
Forstwald. Immer am Montagabend erwacht in einer großen, verwinkelten Fabrikhalle am Nauenweg ein „geordnetes Chaos“ zum Leben. Hier trifft sich schon seit Jahren die Forstwalder Theatergruppe, um die jeweils neue Produktion vorzubereiten. In diesem Jahr ist es die Geschichte von Robin Hood, dem legendären Wegelagerer. Er beklaut mit seinen Gefährten vorzugsweise Reiche, um das Erworbene an die Armen zu verteilen. Jetzt, drei Wochen vor den vier Aufführungen am ersten Adventswochenende, sehen die 30 Mimen und Kulissenbastler schon klarer. Während die einen an den Stellagen, die noch die Aufschrift des letztjährigen Stücks „Die Katze mit Hut“ tragen, basteln, gibt es schon die Sprechproben im Kostüm. Die Souffleuse Dorothee Zigges hält das 49-seitige Drehbuch in der Hand und flüstert nur noch selten ein Stichwort. „Was passiert hier im Wald“ hört man den Sheriff rufen. Derweil liegt die acht Quadratmeter große, grüne Wald-Leinwand noch zum Trocknen auf dem Boden. Etwa 20 Liter Farbe haben die Maler für die Kulissen verbraucht, und die Schlosser und Schreiner bauen die Wände auf. Alles muss transportabel sein. Denn die Vorstellungen finden im Forum Corneliusfeld in Tönisvorst statt.
Die Geschichte der Forstwalder Theaterfreunde begann im Jahre 1989. Damals hatte der Schulleiter in Forstwald den Wunsch, den Kindern ein Theaterstück live zu zeigen. Die erste Produktion war der Hotzenplotz nach Vorgaben der Augsburger Puppenkiste. Drehbuchschreiber und Regisseur ist seit Beginn der Forstwalder Joachim Priggen, heute 64 Jahre alt. Weil er erkrankt ist, leitet am Montag Jens Wiegand die Probe. Mit sonorer Stimme weiß er im schwarzen Umhang den Sheriff zu spielen und seine Mitspieler anzuspornen. Die Kostüme werden alle selbst genäht. Der älteste Mime ist Norbert Hoersch, der einen Adligen spielt. Die Jüngste, Lene Bormann, versucht eine furchteinflößende Wache darzustellen.
Nicole Tacken, die den quicklebendigen Robin Hood verkörpert und mit der Armbrust schon ganz gut umgehen kann, erzählt: „Bei unserem Workshop in der Eifel haben wir vor einem halben Jahr das Stück ausgesucht und bekommen immer mehr Spaß daran“. Nicole Tacken hat eine große Menge Text, den sie während der Fahrt zur Arbeitsstelle in Düsseldorf lernt. „Da ist die mehr als halbstündige Fahrt mit der K-Bahn sehr gut ausgefüllt.“
Es sieht so aus, dass in zweieinhalb Wochen die vier Vorstellungen wieder erfolgreich über die Bühne gehen werden. Denn langsam kommt die Routine.