Frauenhasser schlägt in der City zu
Ein 17 bis 20 Jahre alter Mann attackiert Passantinnen zwischen Ostwall und Hochstraße. Vier Fälle sind bislang bekannt.
Krefeld. Helllichter Dienstag vorige Woche, Parkplatz südlich des Kaufhofs: Simone G. (38) will gegen 10.15 Uhr mit Geschenken bepackt zu ihrem Auto. „Auf einmal läuft ein junger Mann förmlich in mich ’rein. Er tänzelt herum und schlägt urplötzlich und mit Wucht mit der bloßen Faust auf meine Wange.“ Die Frau ist schockiert. Ein Besucher der Spielothek an der Ecke Königstraße springt hinzu und stellt sich zwischen Opfer und Angreifer: „Lassen Sie die Frau doch in Ruhe.“ Der Zeuge, Ausländer, stellt sich der Polizei zur Verfügung.
Dieses Glück des Eingreifens Dritter hat Malin O. (36) nicht, als sie am Samstag zweieinhalb Wochen zuvor vom selben, 1,85 bis 1,90 Meter großen Frauenhasser auf dem Ostwall angegriffen wird. Zwischen Stephan- und Dreikönigenstraße wartet zwischen 11 und 12 Uhr eine Freundin in ihrem Auto auf sie. Doch ehe sie einsteigen kann, naht der Schlaks in schwarzer Jacke und blauen Jeans mit Riesenschritten. Wortlos und mit Hass im Blick schlägt er der Frau auf den Oberarm. Ihr eilt niemand zur Hilfe.
Ein Hämatom bleibt tagelang sichtbar. „Es hat sehr weh getan“, sagt das Opfer. „Ich traue mich kaum auf die Straße.“ Auch sie hat inzwischen Strafanzeige in der Hansawache erstattet. Hauptkommissar Arnold sind noch zwei weitere Fälle bekannt. Bei diesen Frauen handelt es sich um weitläufige Bekannte von Simone G. und Malin O. Mitten im Gewühl auf der Hochstraße stößt der Mann mit dem auffällig weißen, haarlosen Gesicht die Mittvierzigerin Nanette um. Sie fällt auf den Hinterkopf, wird bewusstlos. Wieder schaut die Menge zu. Keiner packt sich den Schlacks mit dem kurzen schwarzen Haar. „Vielleicht hat er ein Messer in der Tasche“, sucht Simone G. eine Erklärung für die Passivität.
Vor dem Hauptbahnhof hat der Hass und Aggressivität ausstrahlende Unbekannte auch zugeschlagen. Jamina, Schülerin einer Yoga-Lehrerin, erhält einen brutalen Schlag gegen die Schulter. Wieder ist der Täter blitzschnell weg. Das war vergangene Woche. Hinweise erbittet die Polizei unter Ruf 02151/6340.