Frischzellenkur für die City
Viele Hauseigentümer modernisieren derzeit aufwendig ihre Läden. Eine große Chance für Ostwall, Markt- und Hochstraße.
Krefeld. In der Innenstadt wird derzeit an vielen Stellen gebaut. Vor allem alte Ladenlokale werden aufwendig modernisiert. „Wer Leerstände als Hauseigentümer verhindern will, der muss zunächst investieren“, sagt Holger Leroy aus Überzeugung.
Seit vergangenem Jahr hat er die neu eingerichtete Stelle des Ladenflächenmanagers bei der Wirtschaftsförderungsgesellschaft inne — und seither nach eigenen Worten schon den einen oder anderen Anstoß gegeben.
„Krefeld ist eine vitale, lebhafte Stadt mit einem sehr guten Einzelhandelsangebot“, lautet Leroys Einschätzung zu Krefeld. Doch die sei ebenso im Umbruch wie andere Städte. Während in 1a-Lagen wie der Hochstraße Geschäfte nicht lange leer stehen, hätten es Besitzer in den Randlagen schon schwerer, neue geeignete Mieter zu finden. Zumal dann, wenn die bisherige Ladenfläche nicht mehr den heutigen Vorstellungen entspreche.
Ein solches Gebäude ist das vierstöckige Haus an der Marktstraße 13. Ende Januar 2010 hat das Spielwarengeschäft Seidel dort nach vielen Jahren seine Türen geschlossen. Nach einigen Monaten Leerstand hat dort zuletzt im Erdgeschoss die Krefelder Firma Kemper ihr modisches Sortiment angeboten. Doch auch damit ist jetzt Schluss. Der Eigentümer hat den Mietvertrag aufgekündigt.
Nach Informationen der WZ denkt er über eine Neugestaltung der 70er-Jahre Fassade und einen Zuschnitt der großen Ladenfläche in mehrere kleine Geschäfte nach. Eine Entwicklung, die auch Junker und Kruse in ihrem Einzelhandelsgutachten zur Innenstadt als Alternative zu einem neuen Einkaufszentrum sehen. Sie sprechen von intensiverer Nutzung der bestehenden Flächen.
Ein paar Häuser weiter sind alte unansehnliche Schaufensterfronten bereits in helle attraktive Glaseingänge verwandelt worden. Das Architektenbüro Thorissen hat den ehemaligen Gummiwaren-Handel an der Petersstraße 113 ebenso umgebaut wie einen mit rötlichem Marmor verkleideten Eingang zu einem ehemaligen Modegeschäft auf dem Ostwall 124. Dessen Flügeltüren sind jetzt direkt an die Kante des Bürgersteigs gerückt. Mit der Vermietung kann begonnen werden.
Ein Nachmieter ist bereits für das leerstehende Geschäft am Ostwall 118-120 gefunden. Ein Schuhgeschäft hatte dort nach nur wenigen Monaten bereits wieder geschlossen.
„Wir haben uns vom Team dafür starkgemacht, dass direkt neben unserem Herrengeschäft nun künftig auch unsere Damenmode erhältlich ist“, erklärt Holger Pfeifer von Sør der WZ.
Seit etwa fünf Jahren bietet der führende Herrenausstatter aus Ostwestfalen auch hochwertige legere Mode bekannter Labels für Frauen an. Nach einer mehrwöchigen Umbauphase soll das Geschäft Anfang August eröffnen.
Bereits in drei Wochen eröffnet auf der Hochstraße 84 ein neues Hosengeschäft. Das komplette Haus ist nach dem Auszug von Zero umfassend nach Plänen und Ausführung der beiden Architekten Wolfram Heldt und Manfred Messner entkernt, energetisch saniert und vollständig modernisiert worden. Leroy: „Um die Attraktivität auch künftig zu halten, ist es selbst in 1a-Lagen notwendig, regelmäßig zu investieren.“
Das weiß auch die Kapitalanlagegesellschaft Aachener Grundvermögen. Die ist Eigentümer des Grundstücks Hochstraße 115. Für ihren neuen Mieter Mexx hat sie das alte Gebäude aus den 50er-Jahren abgerissen und in den vergangenen Monaten an selber Stelle ein hochmodernes Geschäftshaus hochgezogen.
„Am 18. August eröffnen wir unseren neuen ,Mexx Life-Style-Store’ in Krefeld“, sagt Alexander Ritter. Von dem Ambiente New Yorker Lofts inspiriert wird es dort auf 350 Quadratmetern Mode für Frauen und Männer geben.