Prozess Messerangriff auf Krefelder in Kaserne

Krefeld/Wildflecken. Noch heute leidet er an den Folgen des Angriffs: Ein 20-jähriger Krefelder, der im Mai vergangenen Jahres in der Bundeswehrkaserne in Wildflecken (Rhön) von einem Kameraden mit einem Messer attackiert wurde, ist traumatisiert, hat Probleme, sich zu konzentrieren.

Der Angreifer wurde jetzt vom Schöffengericht Schweinfurt zu 18 Monaten Haft verurteilt — wegen gefährlicher Körperverletzung. Zunächst hatte der Staatsanwalt wegen versuchten Totschlags ermittelt.

Am Tag der Tat stand die Grundreinigung der Stuben an. Gegen 18 Uhr waren die Soldaten damit fast fertig, ehe sie sich — anscheinend nicht zum ersten Mal — zum Spaß gegenseitig mit Wasser aus Schläuchen bespritzten.

Irgendwann zückte der Angeklagte, ein 25-jähriger Mann aus Hanau, ein Klappmeser mit einer acht Zentimeter langen Klinge und ging auf den Krefelder los. Zum Hals soll die Bewegung gegangen sein. Der heute 20-Jährige konnte den Arm des Älteren packen. Daraufhin ließ er los.

„Er wollte mir den Hals aufschneiden“, erzählte der 20-Jährige als Zeuge. Er zitterte bei seiner Aussage. Beide waren schon einige Monate Kollegen, verstanden sich nicht sonderlich gut. Von Tritten schon zuvor war die Rede. Das Opfer wollte eigentlich Berufssoldat werden, nun ist der junge Mann dienstunfähig.