Prozess: Kredit durch falsche Belege erschlichen

Ehepaar soll Bank um 30 000 Euro betrogen haben.

Krefeld. Nach nur neun Minuten zuckte der Richter am Amtsgericht die Schultern. „Wir müssen leider bis zum Oktober vertagen, weil eine Zeugin schwanger ist und nicht aussagen kann.“ In dem Verfahren gegen die beiden Eheleute Ceylin und Bekir F. (Namen von der Redaktion verändert), 37 und 36 Jahre alt, geht es um Betrug und Urkundenfälschung.

Betrogen wurde laut Anklageschrift im Jahr 2007 die Deutsche Bank in Krefeld. Auf den ersten Blick ging es um „Peanuts“ — um rund 30 000 Euro soll das Ehepaar die Bank betrogen haben. Vermutlich ist das Ehepaar dabei auf zwei windige Landsleute hereingefallen, gegen die als Geldvermittler ebenfalls ermittelt wurde.

Auf jeden Fall wurden der Bank gefälschte Gehaltsabrechnungen von Ceylin F. vorgelegt. Demnach sollte sie als Angestellte einer Reinigungsfirma rund 2000 Euro monatlich verdienen. Damit hätte sie den Kredit abzahlen können.

In Wirklichkeit gab es für die geringfügig Beschäftigte zwischen rund 280 und 400 Euro an monatlichem Verdienst. Naheliegend, dass der Kreditvertrag schon bei der zweiten Darlehensrate wegen fehlender Kontodeckung platzen musste. Ihr Ehemann musste deshalb 2008 eine eidesstattliche Versicherung (früher Offenbarungseid) über seine Vermögensverhältnisse abgeben.

Bekir F. gab vor Gericht sein Nettoeinkommen als Schlosser-Facharbeiter mit rund 2000 Euro an. Vermutlich kann er damit die strittige Summe zurückzahlen. Dazu kommen dann aber noch Anwalts- und Gerichtskosten. et