Gefährliche Schlaglöcher auf Hüttenallee
Der Reifen eines Autos ist geplatzt, als es jetzt in eine 18 Zentimeter tiefe Stelle gefahren ist. Carlheinz Swaczyna kritisiert Straßenzustand.
Bockum. Glück im Unglück hat ein Krefelder Paar gehabt, das über die Feiertage in ein tiefes Schlagloch an der Hüttenallee gefahren ist: Ein Reifen ist geplatzt, das Auto aber nicht in den Gegenverkehr ausgeschert. Mögliche weitere Schäden an der Karosserie sind nicht ausgeschlossen. Der Bockumer Carlheinz Swaczyna weist seit Jahren in der Bezirksvertretung Ost auf den schlechten Zustand der Straße hin. Eine Aufschotterung der Bankette und die Reparatur mit Kaltasphalt als Notmaßnahme bei einem klammen städtischen Haushalt sei nur von kurzem Nutzen gewesen. Umso aufmerksamer war Szwaczyna, als er das Paar am Neujahrstag ansprach, als es die Unfallstelle begutachtet und per Zollstock vermessen hat.
40 Zentimeter lang, etwa 20 Zentimeter breit und 18 Zentimeter tief sei das Schlagloch gewesen. Und es sei nicht das Einzige auf der Strecke. „Durch die mangelhafte Entwässerung bilden sich Wasserpfützen und die Straße senkt sich in Bereichen ab, das führt zu Netzrissen in der Fahrbahn“, erklärt Swaczyna. Und weil Autofahrer auf diesem engen Streckenabschnitt bei Gegenverkehr nicht ausweichen könnten, seien Schäden am Auto vorprogrammiert. „Damit hat die Stadt nun genau das Problem, auf das ich sie schon mehrmals hingewiesen habe.“ Sie verletze nämlich grob ihre Verkehrssicherungspflicht und werde schadensersatzpflichtig, sobald die Tiefe eines Schlaglochs über vier Zentimeter aufweist und die Stadt nicht per Beschilderung auf mögliche Straßenschäden hinweist.
Kurzerhand hat Swaczyna am Neujahrstag per Notruf die Polizei alarmiert, damit an dem Tag zumindest eine notdürftige Reparatur erfolgen könne. Geschehen ist vonseiten des Notdienstes des Tiefbauamtes zunächst nichts. Erst als er am vergangenen Donnerstag erneut zweimal die Polizei angerufen und auf die Gefahrenstelle hingewiesen hatte, konnte am selben Abend das Schlagloch noch provisorisch aufgefüllt, ein Warnschild aufgestellt, die Geschwindigkeit auf zehn Stundenkilometer reduziert und somit die Gefahrenstelle abgesichert werden.
„Die Schadstelle kann nur durch Auftragen eines Heißbelages einigermaßen wirkungsvoll ausgebessert werden. Dies ist je nach Wetterlage erst in der kommenden Woche möglich. Solange bleibt die Stelle durch die Absperrung gesichert“, erklärt die Pressesprecherin der Stadt, Angelika Peters, gestern auf Nachfrage.
Swaczyna schüttelt den Kopf: „Das andere zwölf Zentimeter tiefe Loch in der Kurve ist aber nicht verfüllt worden, verstehe ich nicht.“ Andere Schlaglöcher sind der Stadt anscheinend nicht bekannt. „Es wurden bei der Überprüfung am heutigen Freitag keine weiteren Gefahrenstellen protokolliert“, sagt Angelika Peters.
Zweifel am Zustand der Straße hat das Tiefbauamt jedoch nicht. „Der insgesamt schlechte Zustand der Straße kann wirkungsvoll und dauerhaft nur durch eine Grunderneuerung behoben werden, das bloße Auftragen einer neuen Deckschicht ist angesichts des Untergrundes nicht erfolgreich, sie würde an den Außenseiten sofort wieder wegbrechen“, sagt Angelika Peters.
Für eine Grunderneuerung der Straße müsse aber zunächst eine Entscheidung über eine Straßenverbreiterung erfolgen, wobei die angrenzenden Bäume zu berücksichtigen seien. „Die Zufahrt zu den Museen Haus Lange und Haus Esters zum Bauhausjahr 2019 ist im gegenwärtigen Zustand keine einladende Visitenkarte Krefelds“, gibt Swaczyna zu bedenken.