Gerangel um die Zukunft der Alten Kirche
In der Gemeinde gibt es keine klare Meinung.
Krefeld. Deutliche Differenzen wurden in der öffentlichen Versammlung der evangelischen Gemeinde Alt Krefeld deutlich. Rund 150 der 7400 Gläubigen, die zu den drei Gotteshäusern Alte-, Johannes- (Forstwald) und Erlöserkirche (Lindental) gehören, sind aufgeschreckt von den leeren Kassen, die zur Schließung des ältesten Sakralbaues der Stadt führen könnten.
Zwischen der Leitung (Presbyterium) und der Gemeindebasis gibt es unterschiedliche Beurteilungen. Entsprechend leidenschaftlich sind die Diskussionen. Einig sind sich alle nur in einem Punkt: Das Gebäude dürfe nicht abgerissen werden.
Wie berichtet, hatte eine Mehrheit der Gemeindeleitung (in Abwesenheit von Pfarrer Volker Schran) den Beschluss gefasst, „den City-Standort aufzugeben“. Infrage kämen der Verkauf, ein Umbau oder eine Umnutzung des Gebäudes.
Schran appellierte an die Mitglieder, „die Keimzelle der Christenheit“ in der Stadt nicht aufzugeben. Die Zukunft des ältesten Gotteshauses der Stadt müsse über die Kirchtürme hinweg gesichert werden.
Jörg Geyer als Vorsitzender des Presbyteriums bezeichnet die finanzielle Situation als „bedrohlich“. Ohne wirtschaftliches Denken könne eine Kirche nicht erhalten werden. Presbyterin Kristina de Gruyter untermauert das mit Zahlen. Im laufenden Jahr müsse mit einem Minus von rund 125 000 Euro gerechnet werden, in zwei Jahren würde sich das Defizit auf 153 000 Euro erhöhen.
Der ehemalige Pfarrer Manfred Bautz beklagt als Vorsitzender des kürzlich gegründeten Rettungsvereins, dass aus dem Presbyterium Menschen unter Druck gesetzt würden, die dem Verein beitreten möchten. Trotzdem umfasse der Verein bereits rund 60 Mitglieder.