Alte Kirche: Retter gründen Verein
Am ersten Abend traten bereits 26 Krefelder bei.
Krefeld. Gut 30 Interessierte hatten sich am Donnerstagabend im Gemeindesaal an der Alten Kirche eingefunden, um die Weichen für die Zukunft des Gotteshauses zu stellen. Der ehemalige Pfarrer Manfred Bautz erinnerte an den „Notschrei des Presbyteriums, dass die Alte Kirche so nicht mehr zu tragen sei“.
Ein Verein mit rund 300 Mitgliedern, die jeweils acht Euro im Monat als Beitrag zahlen würden, brächte schon 30 000 Euro im Jahr, die für den Unterhalt der Alten Kirche eingesetzt werden könnten, rechnete er den Anwesenden vor: „Das würde uns ein ganzes Stück weiterhelfen.“ Als Grundlage für diese Einnahmemöglichkeiten und für zusätzliche Spenden sollte ein Verein gegründet werden.
Dazu hatte Bautz eine Satzung vorbereitet, die er vorlas und zur Diskussion stellte. Der Name des Vereins lautet „Verein zur Erhaltung der Alten Kirche Krefeld als Gottesdienststätte und als Raum für Musik und Kultur“.
Nur kurz gab es eine Diskussion um die Rolle, die Musikveranstaltungen spielen sollten, ob es angedacht sei, in den Wettbewerb mit der Friedenskirche zu treten. Bautz entgegnete: „Das ist schon eine Agentur. Wir decken hier den klassisch-romantischen Musikbereich ab.“ Pfarrer Volker Schran ergänzte: „Es wird hier ein komplementäres Musikangebot geben.“
Bautz stellte klar, dass die Gelder, die der Verein einbringen wird, nicht in die Förderung von Veranstaltungen fließen solle. Das Geld sei dazu da, die Alte Kirche als Gottesdienststätte zu erhalten. Die Vereinssatzung wurde den Anmerkungen und Wünschen der Anwesenden angepasst. In einer Pause sammelte Bautz die ersten 26 Beitrittserklärungen ein, um dies als Grundlage für die Gründerversammlung und die Wahl des Vorstands zu nehmen.
Jeweils einstimmig wurden gewählt: Bautz als 1. Vorsitzender, Manfred Lüdorf als sein Stellvertreter, Karin Rehwald als Schatzmeisterin und Monika Kosak als Schriftführerin.
Einen interessanten Aspekt — und Hoffnungsschimmer — brachte der Krefelder Betriebswirt Klaus Bubeck ein. Er veranschaulichte, dass die Kirchensteuer derzeit und in den nächsten Jahren auf hohem Niveau liegen werde. Kürzungen seien damit nicht zu rechtfertigen.