Meyer gegen Kathstede
2015 bestimmt Krefeld die neue Stadtspitze
Krefeld. Seit 1994 hat Krefeld keinen SPD-Oberbürgermeister mehr gestellt. Damals war der Sozialdemokrat Willi Wahl noch nicht Chef der Verwaltung, sondern ausschließlich Repräsentant der Stadt und Vorsitzender des Rates. Zu der Zeit gab es auch noch keine Oberbürgermeisterwahl. Die Anforderungen haben sich also in den vergangenen 20 Jahren gründlich verändert.
Nun will Frank Meyer bei der nächsten Wahl im September 2015 versuchen, die Vormacht der CDU an der Stadtspitze zu brechen und Gregor Kathstede abzulösen. Die Voraussetzungen dazu bringt der 39-Jährige durchaus mit. Er ist ausgebildeter Verwaltungsfachmann, hat lange Jahre Politikerfahrung und hat sich in den vergangenen vier Jahren als Bürgermeister in der Repräsentation Krefelds geübt.
Meyers Manko gegenüber dem Amtsinhaber ist der mangelnde Bekanntheitsgrad in der Bevölkerung. Daran wird er in den kommenden Monaten als Parteichef und Kandidat mit Sicherheit arbeiten.
Sein Vorteil - zumindest derzeit - ist der breite Rückhalt aus der eigenen Partei. Die SPD hat hier große Geschlossenheit gezeigt. Und sie hat die Verjüngung der Fraktion konsequent und — zumindest nach außen hin - geräuschlos verfolgt.
Wenn die Partei Frank Meyer am 9. November mit einer großen Mehrheit als OB-Kandidat bestätigt, dürfte Gregor Kathstede mit ein wenig Neid auf den Herausforderer blicken. Denn das Verhältnis des amtierenden Oberbürgermeisters zu seiner CDU-Fraktion ist seit der unseligen Haushaltsdebatte alles andere als ungetrübt. Die auch von den Christdemokraten angestrebte Verjüngung geht nur schleppend voran. Das macht den Wahlkampf weder für Kathstede noch für die Partei einfacher.
Ein wichtiger Meilenstein auf dem Weg an die Stadtspitze wird deshalb die Kommunalwahl im Mai 2014 sein. Wer sich im neuen Rat eine Mehrheit sichert, hat es sicherlich auch leichter, seinen OB-Kandidaten durchzubringen.