Nach der Aufzählung der Staatsanwältin hatte sie in zwölf Fällen Summen von insgesamt 1500 Euro an Geldautomaten der Sparda-Bank abgehoben. Dazu benutzte sie die EC-Karte der Eltern ohne deren Kenntnis und Einverständnis. Da sich die Pin immer auf einem Zettel in der Nähe der Karte bei ihren Eltern zuhause befand, hatte sie die Beträge von 50 bis 170 Euro zu verschiedenen Zeiten aus den Automaten gezogen.

Nun wurde die Frau in einem zügigen Prozess zu einer Freiheitsstrafe von zwei Jahren verurteilt. Dabei wurden das Geständnis und die Entschuldigung zu ihren Gunsten gewertet. Schwerer wogen jedoch die erheblichen Vorstrafen bezüglich Erschleichung von Leistungen und ihre Drogenabhängigkeit.

Weil die Frau unbekannt verzogen war und sie dem Gericht nicht vorgeführt werden konnte, wurde vor Wochen Haftbefehl gegen die 42-Jährige erlassen. Sie saß deshalb seit Ende Februar bis zum Prozessbeginn in Haft. Dies hat sie wohl nach Ansicht der Vorsitzenden Richterin so beeindruckt, dass sie sich zu den Taten bekannte.

Der Haftbefehl wurde noch im Gerichtssaal aufgehoben und weil alle Beteiligten auf Rechtsmittel verzichteten, wurde das Urteil gültig. Die Vollstreckung wird jedoch auf drei Jahre zur Bewährung ausgesetzt. Jetzt muss sich die Verurteilte einem Bewährungshelfer unterstellen und sich zumindest die nächsten drei Jahre straffrei führen, sonst droht die Vollstreckung doch noch. Außerdem soll sie sich um Wiedergutmachung des finanziellen Verlustes bemühen.